Im Dienst der Reformen: Modis Kabinettstückchen
Indiens Premier Modi hat sein Kabinett umgebildet. Daraus lassen sich interessante Ableitungen ziehen.
Indiens Premierminister Narendra Modi hat sein Kabinett nicht zuletzt im Hinblick auf wichtige Wahlen im nächsten Jahr in den Bundesstaaten neu geordnet. Die meisten Personalentscheidungen dürften auf die Leistungen der bisherigen Mitglieder zurückgehen, wie etwa beim Austausch der bisher für Bildung zuständigen Smriti Irani durch Prakkash Javadeka. Die als Model und Schauspielerin populäre Irani kam mit der nationalistischen Ausrichtung der Schulen kaum voran und provozierte starke öffentliche Konflikte. Javadeka setzte als Umweltminister weitgehend geräuschlos die Lockerung von Umweltstandards durch, um Investitionen in die Infrastruktur zu beschleunigen. Einzig erkennbarer Fehltritt scheint die Degradierung von Jayant Sinha, bisher als Staatsminister die Nummer Zwei des Finanzministeriums, zur Aufsicht über die Staatslinie Air India. Der in den USA ausgebildete Banker und ehemalige McKinsey-Consultant hat wichtige Reformen angestoßen und bei den ausländischen Investoren Vertrauen aufgebaut. Einzig erkennbarer Grund für seine Degradierung ist sein Vater Yashwant Sinha. Der ehemalige Außenminister und Grande der Partei BJP ist ein ausgesprochener Modi-Kritiker.
Fazit: Modi signalisiert mit dem Revirement, dass die Reformen voran gebracht werden sollen.