Die internationale Nachrichtenlage ist auch in dieser Woche sehr bunt gemischt. Die Nachrichten-Dauerbrenner der letzten Zeit dominieren nach wie vor die Schlagzeilen, wobei die Gewichtungen der einzelnen Medien aber sehr unterschiedlich ausfallen. Die Top-Themen sind die Krisen in Nahost (ISIS, Gaza) und der Ukraine sowie die Ebola-Epidemie. Auf den Wirtschaftsseiten bestimmt die IWF-Jahrestagung das Geschehen.
Clinton sammelt die Truppen
Kritiker von Barack Obamas Außenpolitik haben in den USA momentan Hochkonjunktur. Kaum eine Woche vergeht, ohne dass irgendein Ex-Militär mit der Nahost-Strategie des US-Präsidenten hart ins Gericht geht. Das jüngste Beispiel dafür liefert der ehemalige Verteidigungsminister und CIA-Direktor Leon Panetta, der vor allem den Abzug aus dem Irak heftig kritisiert. Die Debatte in den USA zu den Memoiren hebt dabei aber nicht nur auf das ab, was Panetta schreibt, sondern vor allem auf das, was er nicht schreibt: So wird die ehemalige Außenministerin Hillary Clinton nirgends kritisch erwähnt – obwohl sie die Exit-Strategie doch in ihrer Amtszeit durchaus mit zu verantworten hatte. Einige Kommentatoren sehen darin einen weiteren Beleg für die Ambitionen Clintons, 2016 erneut als US-Präsidentin zu kandidieren und sich bereits im Vorfeld schlagkräftige Rückendeckung zu organisieren. So hatten Ex-Finanzminister Timothy Geithner und Panettas Vorgänger Robert Gates in ihren Memoiren mit Kritik an Clinton gespart. Chinesische Transparenz-Offensive
Im Schatten der Proteste in Hongkong hat die chinesische Zentralregierung eine Transparenz-Offensive gestartet. Künftig werden über 3.200 Vertreter und Ansprechpartner der chinesischen Gerichte im Internet mit Namen, Anschriften und Telefonnummern aufgelistet. Es sollen auch Informationen über wichtige Gerichtsprozesse online verfügbar werden. Bereits jetzt pflegt unter anderem das höchste chinesische Gericht einen Social-Media-Kanal – der auf gigantisches Interesse stößt. Den Nachrichten des Gerichts folgen momentan ca. 150 Mio. Chinesen. Die Regierung nutzt die Online-Portale aber auch als Pranger: So werden teilweise detaillierte Informationen über verurteilte Straftäter veröffentlicht.