China: Straffung durch die Hintertür
Die Kapitalflucht aus China schwächt die Landeswährung Renminbi. Die Notenbank PBoC reagiert.
Die Peoples Bank of China, PBoC, stützt den Renminbi. Der zentrale Leitzins, der Kreditsatz auf ein Jahr, steht zwar seit Oktober 2015 bei 4,35%. Aber die anderen Sätze, vor allem im Offenmarktgeschäft mit den Banken, sind im neuen Jahr mehrfach angehoben worden. Zuletzt ging es um 10 Basispunkte nach oben. Die Sätze für die ein-, zwei- und vierwöchigen Repo-Geschäfte stehen jetzt 2,45%, 2,60% und 2,75%. Die Pekinger Währungshüter sehen ihre Schritte nicht als Straffung. Sie begründen sie aber mit einer anziehenden Konjunktur, sowohl in China selbst als auch im Ausland, mit steigenden Konsumentenpreisen und den Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed. Das tatsächliche Motiv dürfte beim schwachen Yuan liegen. Die PBoC hat die eigene Währung bereits in den letzten Monaten durch Interventionen am Devisenmarkt mit großen Beträgen gestützt. Die Preise steigen bislang jedenfalls nicht auffällig stark. Die letzten vier Datenreihen von November bis Februar lagen bei 0,8% bis 2,5%. Sie befinden sich damit unter dem von Regierungschef Li Keqiang vorgegebenen Ziel von 3%. Allerdings haben die Produzentenpreise deutlicher angezogen. Es ging im gleichen Zeitraum von 3,3% auf 7,8% nach oben. Darin dürften sich jedoch saisonale Einflüsse durch das chinesische Neujahrsfest bemerkbar machen. Die Spielräume für Preiserhöhungen sind dennoch geringer als gewohnt. Beleg sind die unter den Erwartungen liegenden Umsätze im Einzelhandel. Für Januar und Februar lagen sie um 9,5% über dem Vorjahreswert. Die Zuwachsrate für Dezember bei 10,9%.
Fazit: Die Preisentwicklung in China dürfte moderat bleiben. Das Problem liegt eher bei der Währungsschwäche und der dahinter stehenden Kapitalflucht.