China treibt seine Expansionspolitik weiter voran und zwingt seine kleineren Nachbarn geradezu zum gemeinsamen Widerstand. So ließ die chinesische Führung im Rahmen einer regionalen Sicherheitskonferenz in Singapur durch einen hochrangigen Militär verkünden, dass China keinesfalls verhandlungs- oder gar kompromissbereit sei. Es werde seine Ansprüche im Inselstreit rigoros durchsetzen. Zudem kritisierte das chinesische Außenministerium die ASEAN bemerkenswert scharf: Der Staatenbund solle sich aus den Konflikten heraushalten.
Konsequenz des chinesischen Drucks ist eine wachsende Bereitschaft zur Kooperation bei einer Abwehr der chinesischen Ansprüche. Ein Highlight in dieser Hinsicht sind die Angebote des US-Verteidigungsministers Chuck Hagel an die Regierung in Hanoi, die offenbar darauf zielen, die Basis Cam Ranh Bay wieder nutzen zu können.
Fazit: China verhält sich immer klarer als imperialistische Macht im Stil des 19. Jahrhunderts. Es destabilisiert mit seinen Übergriffen gegen Indien im Himalaya und die anderen Nachbarn im Inselstreit die ganze Region, vor allem aber durch den immer wieder aufflackernden Grenzkonflikt mit Vietnam. Die Märkte unterschätzen diese Risiken.