Die sichtbare Hand der Politik
Die Politik scheint überzeugt, dass sie die Märkte steuern kann.
Das wichtigste konkrete wirtschaftspolitische Ergebnis des G20-Gipfels in Brisbane ist die „Globale Infrastruktur Investitions-Initiative“. Dahinter steht die Absicht, mit zusätzlichen Investitionen in die Infrastruktur (Volumen: 5 Billionen Dollar pro Jahr) die Konjunktur anzukurbeln. Ziel sind zwei zusätzliche Prozentpunkte für die globale Wachstumsrate bis 2018. Im Windschatten dieses Vorhabens ist allerdings eine Verschiebung der Gewichte zu erkennen: Die Regierungen kehren zurück zu einer Globalsteuerung der Wirtschaft durch große Ausgabenprogramme. Die Geldpolitik übt sich schon längst wieder in einer „Feinsteuerung“ durch ein paar zusätzlich „in den Markt gedrückte“ oder „aus dem Markt genommene“ Milliarden Dollar, Euro oder Pfund. Offenbar ist der Glaube an die Marktkräfte seit den Krisen von 2008 und ihren Nachbeben geschwunden.
Fazit: Ein Ideologiewechsel nimmt seinen Lauf. Der Glaube an die sichtbare Hand der Politik zur „besseren“ Steuerung der Märkte festigt sich.