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Lateinamerika | China

Ein unmoralisches Angebot

China versucht auf dem südamerikanischen Kontinent stärker Fuß zu fassen. Konflikte mit den USA scheinen vorprogrammiert.
China plant Investitionen in Höhe von 250 Mrd. Dollar in Lateinamerika und eine Ausweitung des Handelsvolumens auf 500 Mrd. Dollar. Das kündigte Chinas Präsident Xi Jinping bei einem Treffen der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (CELAC) mit der chinesischen Spitze in Peking an. Die Investitionssumme liefert einen beachtlichen Beitrag zur Finanzierung der tiefroten Leistungsbilanz des Subkontinents – zumal die Mittel als Direktinvestition zufließen. Sie bedeuten eine qualitative Verbesserung der Finanzstruktur und des Standings auf den internationalen Finanzmärkten. Die chinesische Initiative zielt auf eine Arbeitsteilung, bei der die Lateinamerikaner auf die Rolle von Rohstofflieferanten festgelegt werden. Sie müssen die industrielle Seite den chinesischen Partnern überlassen. Nachhaltige technologische Fortschritte und eine Unterstützung beim Aufbau der heimischen Industrie liegen weniger im Interesse der Chinesen, eher die Erschließung neuer Absatzgebiete. Die USA dürften die Initiative als Gegengewicht zu ihrer eigenen, bislang wenig erfolgreichen Transpazifischen Partnerschaft (TPP) ansehen. Zudem gewinnt China damit so viel wirtschaftliches Gewicht, dass es eine militärische Präsenz bei Konflikten schaffen kann. Die USA dulden traditionell keine nennenswerten Stützpunkte einer fremden Großmacht auf dem Kontinent. Sie achten dabei die Souveränität der lateinamerikanischen Staaten so wenig wie Russland die ukrainische. Sollte sich etwa der chinesisch kontrollierte Pazifik-Atlantik-Kanal durch Nicaragua als militärische Bedrohung erweisen, werden sie eingreifen. Die USA haben dies bereits 2008 mit der Reaktivierung der 4. Flotte für das Operationsgebiet “Karibik, Zentral- und Südamerika“ klargestellt. Deren Fähigkeit liegt in großen Landungsoperationen, die kein lateinamerikanisches Land abwehren könnte.

Fazit: Die chinesische Initiative ist für die Adressaten kurzfristig betrachtet außerordentlich attraktiv und könnte einigen Schub bringen. Der Preis wären aber eine wachsende Abhängigkeit von China und steigende Spannungen mit den USA.

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