Ende der Geschichte?
Das vom Politikwissenschaftler Francis Fukuyama proklamierte „Ende der Geschichte“ ist der Anfang vom Erfolgsmodell der offenen Märkte.
Zum Ende des Kalten Krieges machte Francis Fukuyama Furore mit der These vom „Ende der Geschichte“. Der Westen und sein Modell, so Fukuyama, hätten klar gesiegt. Mittlerweile gibt es wieder ziemlich viel Geschichte, wie etwa den Versuch, die UdSSR zu restaurieren oder den USA ein chinesisches Imperium entgegenzustellen. Und dennoch trifft Fukuyamas Analyse in einem wichtigen Punkt zu: Das Gesellschaftsmodell des Westens mit freien Märkten, Bürgerrechten und Rechtstaatlichkeit hat sich soweit durchgesetzt, dass weder die ursprünglich ideologisch geschlossenen Systeme, wie China oder Russland, noch autoritäre, wie etwa Erdogans Türkei, oder auch gesellschaftlich verkrustete Staaten, wie etwa der Gandhi-Erbhof Indien, sich dem Verlangen nach Offenheit und fairen Chancen dauerhaft entziehen konnten und können.
Fazit: Der Erfolg des westlichen Modells erzeugt einen permanenten Rechtfertigungsdruck bei autoritären Staatenführungen. Am Ende erzwingt das immer die Öffnung zum Weltmarkt.