Erste „offizielle“ Pleite
Die chinesische Regierung hat offenbar einen Präzedenzfall für den Umgang mit maroden Staatsunternehmen geschaffen.
Erstmals ist ein lokales chinesisches Staatsunternehmen „offiziell“ Pleite gegangen. Am Mittwoch teilte die Qilu Bank mit, dass sie von einem chinesischen Gericht das Recht auf den Verkauf von Anteilen einer insolventen städtischen Baufirma bekommen habe. Diese konnte den Kredit bei der Bank nicht mehr bedienen. Das ist insofern ungewöhnlich, weil marode Staatsunternehmen vom heimischen Bankensektor bisher stets mit weiteren Krediten gerettet wurden. Aus Shanghaier Finanzkreisen hören wir die Einschätzung, dass die Regierung in Peking damit gezielt einen Präzedenzfall für den Umgang mit weiteren zu erwartenden Pleiten von Staatsfirmen schaffen und so schrittweise und gesteuert ein wenig Luft aus der chinesischen Kreditblase lassen wolle.