Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1560
Ausland | Rohstoffe

Flaute am Golf

Ein langsameres Wachstum zwingt die Golfstaaten zum Umdenken.
Die Golfstaaten im Nahen Osten werden in den nächsten zehn Jahren deutlich langsamer als bisher erwartet wachsen. Der Grund: Die Länder der sogenannten GCC-Region (Bahrain, Kuwait, Oman, Qatar, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate) stoßen im Rohstoffbereich an ihre Grenzen. Bisher hatten sie mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 5,3% jährlich für die nächsten zehn Jahre kalkuliert. In der nächsten Dekade wird die Region aber nur noch um 3,7% p. a. zulegen. Insgesamt gleicht sich das Wirtschaftswachstum zwischen den Ländern der Region an. Die größten Verluste werden Qatar und Saudi-Arabien verkraften müssen. In Qatar wird der jährliche BIP-Zuwachs von aktuell 10% (2013) auf 4,5% p. a. zurückgehen. In Saudi-Arabien wird sich der BIP-Zuwachs bei mageren 2,8% einpegeln. Bahrain ist das einzige Land, dem in der nächsten Dekade eine Steigerung der Wirtschaftsleistung gelingen dürfte. Bis zum Jahr 2018 wird das BIP jährlich um etwa 4,1% zulegen, ab 2018 dann um 4,3% p. a. (aktuell 3,8%). Das geht auf den Gas-Sektor zurück, der sich perspektivisch etwas besser als der Öl-Sektor entwickeln dürfte. Die reduzierten Wachstumsprognosen stellen die GCC-Länder vor finanzielle Probleme. Ihre Budgetüberschüsse werden von 8,7% im Jahr 2013 auf 0,1% schon im Jahr 2018 fallen. Allerdings weisen Bahrain und Oman schon seit 2011 Defizite aus, die bis 2018 kontinuierlich bis auf -5% p. a. anwachsen werden. Darin zeigt sich, dass die Länder mit dem Umbau ihrer Wirtschaften und der Ausrichtung für die „Zeit nach dem Öl“ nicht schnell genug vorankommen. Noch immer machen die Öl-Exporte 83,3% aller Staatseinnahmen aus.

Fazit: Die Aussichten auf mittelfristig kaum steigende, sondern eher fallende Ölpreise werden sich in einer geringeren Wirtschaftsdynamik der GCC-Länder zeigen. Perspektivisch werden sie gezwungen sein, ihre oft nur marginalen Steuern zu erhöhen und Subventionen (z. B. für Airlines) abzubauen.    

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang