Die seit Wochen laufenden Proteste in Hongkong erobern weltweit die Schlagzeilen. Es herrscht gespannte Erwartung unter den Beobachtern, wie Peking auf die fortgesetzten Widerstände gegen die Vorauswahl der Kandidaten bei der Wahl des Stadtoberhaupts 2017 reagieren wird. Zudem bleibt die Auseinandersetzung mit der Terrorgruppe ISIS ein Dauerbrenner auf den internationalen Titelseiten. Kaum ein Kommentator glaubt noch, dass es nicht zum Einsatz westlicher Bodentruppen unter Führung der Amerikaner kommen wird. Auch der Vulkanausbruch in Japan mit etlichen Toten ist ein Ereignis, das international Aufmerksamkeit findet.
Europa schaut auf Frankreich
„Die Rechte erobert den französischen Senat zurück“ und ähnlich lauten die Überschriften, nachdem die Konservativen bei den Wahlen zum französischen Senat 145 Sitze eroberten, die Sozialisten dagegen nur 112. Dies wird als Auftakt für das Comeback des zuletzt gegen Präsident François Hollande unterlegenen Nicolas Sarkozy gesehen, der sich wieder an die Staatsspitze setzen will – wenn ihm nicht vorher einer der vielen Prozesse, die er am Hals hat, den politischen Garaus macht. Daneben findet die Anhörung der neuen EU-Kommissare größeres Interesse. Sie wird unter der Fragestellung diskutiert, welche Macht die Kommissare künftig noch haben werden, da es sieben EU-Vizepräsidenten mit Vetorecht geben wird. Die italienische La Republicca listet dazu die Machtstrukturen in der EU auf: „Ein paar Dutzend Personen entscheiden, welche Befugnisse uns bleiben oder eben nicht. Sechs oder sieben von fast 30 EU-Kommissaren, die Mitglieder des Europäischen Rats (zwei Dutzend Staats- und Regierungschefs), die Angehörigen des Rats der EZB, die Chefs des IWF. Offenkundig hat die EU aufgehört, eine Demokratie zu sein, um immer mehr einer Diktatur zu ähneln.“ England spart, Russland darbt
Vornehmlich landesweites Interesse findet das neue Sparprogramm von Britanniens Schatzkanzler George Osborne. Er will Steuern erhöhen und Ausgaben kürzen, um das Haushaltsbudget des Landes in den Griff zu bekommen. Russlands Medien erwarten Erleichterungen bei den Wirtschaftssanktionen der EU, weil der Friedensprozess in der Ostukraine voranschreitet.