Westen: Bedeutung der Geheimdienste wächst
In den USA beklagt der ehemalige CIA-Vizedirektor Michael Morell, dass die Geheimdienste immer mehr in parteipolitische Auseinandersetzungen hinein gezogen würden. Er bestreitet eine Konspiration zwischen der CIA und der Ex-Außenministerin Hillary Clinton zur Vertuschung der Warnungen vor dem Anschlag auf die US-Botschaft in Bengasi 2012. Die französische Nationalversammlung wird am 5. Mai die Geheimdienste stärken. In Deutschland wird der BND beschuldigt, mit Wissen des Kanzleramts europäische Partnerländer systematisch ausspioniert zu haben. Moskau: Anti-NATO-Strategie
Russland begeht den 70. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg pompös und trotzt dem Boykott des Westens. Die chinesische Armee wird am Roten Platz neben der Roten Armee aufmarschieren. Chinas Staatschef Xi Jinping wird neben Wladimir Putin die Parade abnehmen. Die Prawda beschreibt als strategisches Ziel Moskaus und Pekings die Erweiterung der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) auf militärischer Ebene um Indien und den Iran. Damit soll ein Gegengewicht zur NATO geschaffen und die USA gehindert werden, sunnitisch-islamische Terrorgruppen wie den IS gegen Iran, Russland und China einzusetzen. USA: Schwarze unter Generalverdacht
Die Rassenunruhen in Baltimore und Ferguson beschäftigen die amerikanischen Medien. Vom Versprechen der Verfassung hinsichtlich gleicher Rechten für alle seien die USA noch weit entfernt. Versuche von Facebook, die Unruhen als Aufstand des Mobs zu diskreditieren, indem Videos von Teenager-Müttern gezeigt werden, die ihre Söhne an den Ohren aus dem Demonstrationen zerren, werden in Blogs verurteilt. Das Problem sei nicht durch die Polizei zu lösen. David Simon von der „Baltimore Sun“ führt die Verrohung der Polizei auf den jahrelangen Krieg gegen die Drogen zurück, der die Schwarzen unter Generalverdacht stellte.