„Granatenhafte Fehleinschätzung“
Die EU bastelt an einem Kompromiss mit Moskau. Die Aussichten sind allerdings trübe.
Die Erwartungen an das Assoziierungsabkommen der EU mit der Ukraine (FB vom 30.9. und 22.11.13) waren eine „granatenhafte Fehleinschätzung“ Brüssels. Das gab Gernot Erler, der Russland-Beauftragte der SPD, in einem Gespräch im engen Unternehmerkreis in Berlin zu. Vor der geplanten Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit Moldau (27. Juni) hoffen Brüssel und Berlin nun, eine Einigung mit Russlands Präsident Wladimir Putin zu erzielen. Demnach soll es für Moldau möglich sein, der Freihandelszone mit Europa und der Russischen Zollunion zugleich anzugehören. Unsere Befürchtung: Putin wird auch diesem Vorschlag nicht zustimmen und Brüssel dürfte wieder granatenhaft fehlkalkulieren. Für Putin geht es um die Sorge, dass einer engeren Kooperation mit der EU auch eine stärkere Präsenz der NATO folgen könnte.