Very british
Die internationale Nachrichtenlandschaft ist momentan britisch geprägt. Die Hinrichtung des Engländers David Haines durch die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) erhöht massiv die Wahrscheinlichkeit einer britischen Beteiligung an den Militärschlägen der US-Amerikaner. Das zweite große Thema der Weltpresse ist das schottische Unabhängigkeitsreferendum am Donnerstag. Dabei ist der Kampf um die entscheidenden Stimmen der unentschiedenen Wähler voll entbrannt. Sowohl der Nein-Sager David Cameron als auch sein Konkurrent Alex Salmond dominieren dabei die Schlagzeilen. Für Aufsehen sorgte auch die Aufforderung der Queen an die Schotten, noch einmal „gründlich nachzudenken“, was für Folgen eine Unabhängigkeit denn hätte. Die Buchmacher auf der wett-begeisterten Insel folgen dem Trend der jüngsten Umfragen übrigens nicht: In den britischen Wettbüros liegt die Quote für einen Erfolg des Referendums bei ungefähr 3,75, die für ein „No“ nur bei 1,25. Damit werden die Chancen für einen Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich in etwa so hoch eingeschätzt wie ein Sieg von Bayern München beim Fußball-Bundesliga-Schlusslicht Hamburger SV am kommenden Sonnabend. Hillary Clinton bringt sich in Stellung
In den USA nimmt der Wahlkampf für die Kongresswahlen am 4. November Fahrt auf. Ins Wahlkampfgetümmel stürzte sich auch Hillary Clinton mit ihrem Mann und Ex-Präsidenten Bill Clinton im Schlepptau auf einer Veranstaltung in Iowa. Doch die Grillparty mit 10.000 Anhängern wurde in den USA eher wie eine erneute Bewerbung für die Präsidentschaftswahlen 2016 aufgenommen. Zu viele Leute würden sich nur mit den Präsidentschaftswahlen beschäftigen und die Kongresswahlen links liegen lassen, bemängelte Clinton – und schaffte es im selben Atemzug, genau dies zu befördern. Sie denke tatsächlich über eine erneute Präsidentschaftskandidatur nach, ließ sie ziemlich unzweideutig verlauten.