Die Bilder sind grauenhaft. Kleine Kinder, von Giftgas getötet. Die Aufnahmen sollen echt sein. Wissen können wir es nicht. In Kriegszeiten arbeiten alle beteiligten Mächte mit harten Bandagen. Man möchte den Kindern Syriens unbedingt helfen. Seit zwei Jahren leiden sie im und am Bürgerkrieg. Aber Bomben werfen? Auf wen? Und mit welchem Ziel? Die Reaktion Frankreichs, Großbritanniens und der USA wirkt pubertär: „Du hast mich provoziert, jetzt gibt’s was auf die F...“ Und wenn ich mein Mütchen gekühlt habe – haue ich dann ab? Abschreckend soll das sein? Niemals. Es war dumm von US-Präsident Barack Obama, eine rote Linie im Syrien-Krieg aufzuzeigen – wie gemacht für Provokateure. Bisher hat der Westen nicht bewiesen, dass militärisches Eingreifen die Lage für die Menschen vor Ort nennenswert und dauerhaft verbessert. Für den Irak wird das wohl niemand ernsthaft behaupten, für Afghanistan ebenfalls kaum, für Libyen oder Mali etwa?
Fazit: Jetzt auch noch in Syrien draufzuschlagen, ohne zu wissen, was danach kommen soll, wirkt hilflos, wirkt schwach. Es ist keine Hilfe und es ist keine Selbstverteidigung. Es ist gut, dass Frankreich, Großbritannien und die USA noch einmal nachdenken. Sie sollten sich die Entscheidungsfreiheit über den Zeitpunkt eines Eingreifens zurückerobern, meint Ihr
Ralf Vielhaber (Chefredakteur Verlag FUCHSBRIEFE)