Die brasilianische Wirtschaft hofft bei den Präsidentschaftswahlen am kommenden Sonntag auf einen Sieg der Herausforderin Maria Silva. Denn die aus kleinsten Verhältnissen stammende Herausforderin der amtierenden Präsidentin Dilma Roussef verspricht eine Abkehr von deren dirigistischer Wirtschaftspolitik. Der Ausgang der Wahl am 5. Oktober ist völlig offen. Silva stellt vier wichtige Wirtschaftsreformen in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes:
Die Notenbank soll unabhängiger werden
Der Staatshaushalt soll saniert werden
Die Inflation soll konsequent bekämpft werden
Die Bürokratie soll abgebaut werden
Lockerungen für Auslandsinvestoren hat Silva jedoch nicht auf ihrer Agenda. Hohe Zölle für Importe werden auch unter ihr bestehen bleiben. Damit erzeugt die Regierung Druck zu lokaler Produktion. Die angekündigte Bekämpfung der Korruption nimmt man Silva ab. Als sie sich im Streit um einen harten Anti-Korruptions-Kurs nicht durchsetzen konnte, schied sie aus der Regierung des Roussef-Vorgängers Lula da Silva aus.
Fazit: In Brasilien steht am Sonntag auch für ausländische Investoren viel auf dem Spiel. Das Land wählt zwischen liberalerer Wirtschaft oder fortgesetztem Dirigismus.