Athen: Was kommt nach Syriza?
Aus der Brüsseler Eurogruppe kommen skeptische Töne zur Reformliste Athens: zu vage, zu ungenügend, nicht überprüfbar. Dagegen warnt die liberale französische „Les Echos“, dass ein Scheitern Syrizas die Wähler den Rechten zutreiben würde, etwa der Partei Chrysi Avgi, die für den Ausstieg aus dem Euro und die Ausweisung von Migranten eintritt. Syriza dürfe nicht zu sehr auf Bundeskanzlerin Merkels Sparkurs getrimmt werden, sonst verlören die Linkspopulisten ihr Gesicht. Was danach komme, sei noch schlechter. Riad: Stellvertreter-Krieg im Jemen
Der von Saudi-Arabien angeführte Militärschlag gegen die Huthi-Rebellen im Jemen ist ein Stellvertreter-Krieg, kritisiert die italienische Il Sole 24 Ore: Der Westen unterstützt die sunnitischen Mächte, weil Riad Öl liefert, Waffen kauft und im Westen investiert – aber ohne völkerrechtliches Mandat. Die NZZ sieht den Iran, der die schiitischen Huthi unterstützt, als Sieger gegenüber den USA, deren Strategie im Nahen Osten derzeit zusammenbreche. Beim Gipfel der Arabischen Liga in Sharm el Sheikh gerieten der saudische Innenminister Mohammed ibn Naif (negativ) und Ägyptens Präsident Abd al-Fattah as-Sisi (positiv) über die Rolle Russlands aneinander. Washington: Isolierung Israels
Die US-Medien diskutieren den Preis, den Israel für die Politik des wiedergewählten Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu zahlen muss. Er hatte US-Präsident Barack Obama im US-Senat brüskiert, indem er die Zweistaatenlösung offiziell verwarf. Damit sei der Pseudo-Friedensprozess zu Ende. Obama könnte nun den palästinensischen Versuch unterstützen, Vollmitglied der UNO zu werden. Das hatte ein US-Veto im UN-Sicherheitsrat bislang verhindert. Israels internationale Isolierung werde zunehmen, es sei denn, Netanyahu mache wieder eine Rolle rückwärts.