Jetzt unter Kriegsrecht
Thailands Militär hat nun die Chance, durch eine Änderung der Verfassung die Verhältnisse im Land zu stabilisieren. Am Ende aber wird die Stadtbevölkerung der armen Landbevölkerung eine Perspektive bieten müssen.
Die Militärs haben mit demonstrativem Zögern die Macht übernommen. Sie wollten zunächst nur die Verantwortung für Sicherheit und Ordnung übernehmen. Offenbar sehen sie aber keine Chance, die Parteien zu einer Einigung zu bringen. Sie haben daher nun selbst die Regierung übernommen. Dahinter dürfte weniger die Sicherheitslage als vielmehr die Misere der Wirtschaft stehen, die allein im 1. Quartal 2014 um 2,1% einbrach. Die Militärs wollen nun vor Neuwahlen zunächst die nach dem Putsch von 2006 verordnete Verfassung reformieren. Das entspricht den Forderungen der „Gelben“, die schon seit fast einem Jahr dieses Vorgehen propagieren. Die Militärs werden daher politischen Abstand zu den „Gelben“ wahren müssen, um glaubwürdig zu bleiben.
Fazit: Eine Lösung des Konflikts ist nur denkbar, wenn die städtischen Eliten der bislang benachteiligten Landbevölkerung erkennbar entgegenkommen und damit den „Roten“ die politische Basis entziehen.