Machtkampf
Die Spannungen nach dem schlechten Wahlergebnis der malaiischen Nationalisten (UMNO) münden in einen kaum verhüllten Machtkampf.
Die Spannungen nach dem schlechten Wahlergebnis der malaiischen Nationalisten (UMNO) münden in einen kaum verhüllten Machtkampf. Er tobt zwischen dem amtierenden Regierungschef Najib und dem Übervater Mahathir. Letzterer hatte sich bereits bei den „Strafen“ für die „illoyalen“ Minderheiten (Chinesen und Inder) in Form geringerer Quoten bei der Zuweisung von Studienplätzen gegen den reformwilligen Najib durchgesetzt. Der Druck auf Najib steigt deutlich. Denn die Kürzung oder komplette Streichung von Subventionen (Energie, Lebensmittel) schafft Unzufriedenheit. Hinzu gesellen sich Vorwürfe wegen seines „luxuriösen“ Lebensstils. Damit wird es immer wahrscheinlicher, dass sich Mahathirs nationalistische Linie durchsetzt. Dies wird auf Kosten der wirtschaftlichen Perspektiven Malaysias gehen. Die zuletzt erkennbare Stabilisierung der Staatsschulden droht, verloren zu gehen. Najib hatte den steilen Anstieg von 35% auf über 50% vom BIP seit 2008 zunächst eingedämmt. Stattdessen dürfte der Trend zu wachsender Korruption und sinkender Effizienz von Verwaltung und Wirtschaft weiterlaufen. Als weitere Belastung kommt die Verzerrung des Bildungssystems aus ethnischen Motiven hinzu. Das reduziert auf längere Sicht die Qualität des Angebots an Arbeitskräften. Zudem bleibt das Risiko, dass die strikt nationalistische Politik jederzeit ausländische Kapitalgeber als Sündenböcke für beliebige Probleme heranziehen kann.
Fazit: Malaysia verliert aufgrund der nationalistischen Politik als Standort an Attraktivität.