Ministerium stabilisiert Öleinnahmen
Russlands Finanzministerium will ab Februar mit Devisen handeln. Dahinter verbergen sich eine offizielle und eine versteckte Absicht.
Russlands Finanzministerium will sich ab Februar als Devisenhändler betätigen. Bei Preisen für das Uralöl über 40 USD/Barrel wird das Ministerium Devisen kaufen. Damit will es der Wirtschaft internationale Liquidität entziehen. Unterhalb dieser Schwelle werden Devisen verkauft, um die Liquidität von Banken und Unternehmen zu sichern. Das Volumen wird so an die Einnahmen des Staatshaushaltes aus dem Öl- und Gasgeschäft gekoppelt, dass Einnahmeüberschüsse bei Überschreiten des Richtpreises von 40 USD/Barrel zu Ankäufen von Devisen verwendet werden, während analoge Mindereinnahmen des Budgets zu Verkäufen führen. Grund ist offiziell eine Glättung des Effekts der Öleinnahmen auf den Staatshaushalt und der davon ausgehenden konjunkturellen Effekte. Schübe von hohen Einnahmen aufgrund von Preissprüngen treiben oft die Inflation an und verstärken die Importneigung. Der mit 40 USD/Barrel relativ niedrig angesetzte Referenzpreis spricht allerdings dafür, dass mittelbar ein weiterer Reservefonds geschaffen werden soll, indem Devisen im Zugriffsbereich der Regierung angesammelt werden.
Fazit: Sofern diese Regelbindung durchgehalten wird, dürften sich eine Glättung der Konjunktur und eine Stabilisierung der Staatsfinanzen ergeben.