Mit Zwang in die Zollunion
Bei den Gasverhandlungen mit der Ukraine geht es Russland nicht um einen gerechten Marktpreis, sondern um zusätzliche Druckmittel gegen Kiew.
Der auf den ersten Blick gerechte Gaspreis, den die Ukraine zahlen soll, hat hohe politische Nebenkosten. Deshalb sind die Verhandlungen zwischen der russischen Gazprom und der ukrainischen Naftogaz zunächst gescheitert. Moskau erklärte sich zwar bereit, Gas an die Ukraine zu dem in Europa üblichen Preis von 385 Dollar pro 1.000 m3 zu liefern. Dies ist allerdings bereits der reduzierte Preis. Moskau verzichtet auf den Ausfuhrzoll und verringert so den eigentlich verlangten Preis von 485 um 100 Dollar. Kiew fürchtet jedoch, dass der Ausfuhrzoll per Präsidentendekret jederzeit wieder eingeführt werden kann. Das wäre ein Druckmittel, mit dem Moskau Kiew in die Zollunion mit Russland zwingen kann.