Mosambik gefährdet Entwicklung der Region
In Mosambik bahnt sich ein Bürgerkrieg an. Die Krise könnte auch die Nachbarn in Mitleidenschaft ziehen.
Im südlichen Afrika drohen neue Probleme. Unruhe schafft die Nachricht, dass Mosambiks Frelimo-Regierung unter Präsident Filipe Nyusi in der Schweiz und Russland Kredite im Volumen von über 2 Mrd. Dollar aufgenommen hat – außerhalb des offiziellen Budgets und hinter dem Rücken der internationalen Kapitalgeber. Mit diesen Mitteln soll die Armee gegen den innenpolitischen Gegner, die Renamo, aufgerüstet werden. 1992 endete ein jahrelanger Bürgerkrieg zwischen beiden Parteien. Die Kreditaufnahme führte zu einem Stopp der internationalen Hilfe. Insgesamt dürften rund 460 Mio. bislang zugesagte Dollar oder 12% vom gesamten Budget fehlen. Zugleich steht die Schuldnerposition infrage. Der Schuldenstand muss neu eingeschätzt werden. Fitch geht nun von 83% vom BIP aus. Die private Organisation GMD schätzt 69%. Der IWF hält maximal 40% für tragfähig. Das dürfte die offizielle Angabe von 39,9% erklären. Ein neuer Bürgerkrieg würde auch die Nachbarstaaten treffen. Denn Mosambik ist mit seinen Häfen Maputo und Beira ein wichtiges Transitland.
Fazit: Die Risiken dieser bislang sehr positiv eingeschätzten Region sind stark gestiegen. Betroffen sind vor allem Sambia, Malawi und Zimbabwe.