Neue Schwächesignale
Die Reihe der widersprüchlichen Meldungen zur US-Wirtschaft setzt sich fort. Jetzt trifft es erneut die Industrie.
Die US-Industrie sendet erneut Signale konjunktureller Schwäche. Wichtige Indikatoren der Fed-Banken von New York und Philadelphia bleiben deutlich unter den Erwartungen. Der Empire State Index blieb mit 0,55 Punkten gerade noch im positiven Bereich. Er lag aber weit unter der Erwartung (Konsens 5,0) und noch weiter unter dem Wert des Vormonats (6,01). Ähnlich herb fiel der Phily-Index aus: Mit -2,9 Punkten liegt er unterm roten Strich und ist sowohl weit von der Erwartung (Konsens 5,0) wie vom Vormonatsergebnis (4,7) entfernt. Der auf die gesamte USA zielende Index der Chicago Fed (CFNAI) liefert mit 0,16 Punkten nach -0,56 eine positive Nachricht. Dies allerdings auf dunklem Hintergrund: Die geglättete Reihe, der gleitende Durchschnitt, steht bei -0,12 und seit Oktober, also jetzt drei Quartale in Folge, unter null. Das bedeutet bei buchstäblicher Interpretation dieser Größe: Das US-Wachstum liegt seit drei Quartalen unter dem Potenzial. Die Industrieproduktion bestätigt dieses Bild. Sie wies für den Juni zwar mit +0,6% zum Vormonat einen überraschend starken Zuwachs aus – die Konsenserwartung betrug lediglich +0,4%, Vormonat -0,3%. Sie liegt damit aber dennoch weiter unter dem Vorjahresniveau. Zudem konzentrieren sich die Zuwächse auf die Autoindustrie und eine leichte Erholung des Ölgeschäfts. Kapitalgüter – Maschinen und Anlagen – sind unverändert rückläufig.
Fazit: Argumente für eine Zinserhöhung sind hier ebenso wenig zu erkennen wie durch die Inflationsrate von 1%.