Neuer Anlauf für Reformen
Der Glaube an den Reformeifer von Indonesiens Präsident Widodo war schon fast erloschen. Jetzt entfacht er ihn mit einem umfassenden Privatisierungsprogramm neu.
Indonesiens Regierung zielt mit ihrem neuesten Reformplan auf einen „Big Bang“. Dieser soll weite Bereiche der Wirtschaft für ausländische Investoren öffnen. Vor allem in den Sektoren Einzelhandel, Telekommunikation, Transport, Energie- und Gesundheitsversorgung sollen Restriktionen fallen. Diese schlossen bislang ausländische Interessenten entweder ganz aus den indonesischen Märkten aus oder sahen allenfalls Minderheitsbeteiligungen vor. Mehrheitsbeteiligungen für einheimische Partner waren obligatorisch. Diese in einer Negativliste zusammengefassten Restriktionen waren zuletzt durch die Regierung des Generals Yudhoyono stark ausgeweitet worden. Die amtierende Regierung von Präsident Joko Widodo erhofft sich von den Lockerungen neue Wachstumsimpulse. Gleichzeitig soll die Vorgabe fallen, nach der die Bergbauunternehmen beim Erzexport durch Strafzölle behindert und zum Aufbau einer inländischen Verhüttung der Erze verpflichtet werden. Indonesiens Wachstum hat im letzten Jahr nachgelassen. Zugleich kamen Zweifel an der Reformorientierung Präsident Widodos auf. Offenbar sieht er den „Big bang“ als politischen Befreiungsschlag.
Fazit: Indonesien bleibt ein interessantes Ziel sowohl für Investitionen wie den Handel.