Ohnmacht durch Macht
Saudi-Arabien befindet sich in einer Öl-Zwickmühle.
Saudi-Arabien befindet sich in einer Öl-Zwickmühle. Eine Öl-Flut aus Libyen, Irak und dem Iran „droht“ die Preise auf dem Markt drastisch unter Druck zu bringen. Die Lage dieser Länder ist zwar noch unsicher. Jedoch steigen die Liefermengen bereits seit Jahresanfang. Zusammen könnten die drei Länder 2014 bis zu 3,5 Mio. Barrel Öl am Tag zusätzlich auf den Markt bringen. Das wäre eine Steigerung um 4%. Damit gerät die OPEC unter den Druck, ihre Produktion zu senken, um den Preis je Fass zu stabilisieren. Nur Riad hat aktuell den notwendigen Spielraum, die Fördermenge zu kappen. Das Land erhöhte zuletzt seine Fördermenge. Das Königreich könnte zwar die finanziellen Einbußen einer Kappung hinnehmen. Allerdings besteht inzwischen auch in dem Ölreich die Befürchtung, seine traditionellen Märkte an Nordamerika (USA und Kanada) zu verlieren. In diesem Fall könnte Saudi-Arabien und damit auch OPEC sich selbst auf längere Frist finanziell benachteiligen.
Fazit: Im Juni wird die OPEC über die Fördermenge neu beschließen. Saudi-Arabien wird sich voraussichtlich für eine Beibehaltung entscheiden. Der Brent-Preis könnte deshalb bis Ende 2014 auf 102 US-Dollar pro Barrel fallen.