Reservefonds offenbar ausgeschöpft: Finanzen vor dem Kollaps
Russland muss an seine eisernen Finanzreserven. Für den möglichen Kollaps gibt es bereits ein Datum.
Russlands Reservefonds, der kleinere der beiden Staatsfonds, in denen Windfall-Profits aus dem Ölgeschäft gesammelt werden, könnte 2017 bereits erschöpft sein. Das signalisiert der russischen Vize-Finanzminister Sergej Storchak. Noch im April hatte Präsident Wladimir Putin das Volumen mit rund 50 Mrd. Dollar angegeben und angekündigt, dass der Fonds mindestens noch „vier Jahre“ (so zitiert von der staatlichen Agentur TASS) erhalten bleiben soll. Den neuen Angaben zufolge war das Volumen per Ende Juni bereits auf 39 Mrd. Dollar gefallen. Allein im Mai sind Storchaks Angaben zufolge umgerechnet rund 5,5 Mrd. Dollar aus dem Reservefonds entnommen worden, um das Defizit des Budgets zu decken. Offenbar setzt die Rezession den Staatsfinanzen stärker zu als im Frühjahr kalkuliert.
Fazit: Nimmt man diese Angaben beim Wort und stellt sich bis dahin keine grundlegende Erholung der Ölpreise in die Nähe von 100 Dollar/barrel ein, dürfte in Russland ab Frühjahr 2018 mit ernsteren Finanzproblemen zu rechnen sein.