Südafrika: Die Risiken für Investoren wachsen
Südafrika bleibt als Absatzmarkt attraktiv. Für Investitoren wachsen hier aber die Risiken.
Investitionen in Südafrika sind vor 2019 sehr riskant. Dann erst finden landesweite Wahlen statt und die Machtverhältnisse können sich neu ordnen. Bei den Kommunalwahlen Anfang August dürfte die politische Vormachtstellung des ANC bereits angekratzt werden. Die Stiftung Wirtschaft und Politik spricht beschönigend von „Pluralität, die jetzt zu erwarten sei“. Die wird aber insbesondere für Unternehmer Schatten werfen. Wirtschaftspolitische Amokläufe sind in nächster Zeit nicht auszuschließen. Dazu könnten Enteignungen (namentlich im Bergbau), aber auch verschärfte Quotenregelungen beim Personal gehören. Außerdem dürften die Funktionäre ihre Hand noch mehr aufhalten. Mit über 54 Mio. Konsumenten bleibt der Markt attraktiv. Das BIP je Kopf ist mit 6.500 US-Dollar das höchste in Afrika (und etwa drei Mal so hoch wie in Indien). Aber: Über ein Drittel der Erwachsenen sind Langzeitarbeitslose. Ihre Kunden finden Sie in der Mittelschicht der Städte – unabhängig von deren Hautfarbe. Das sind laut PwC rund elf Mio. Haushalte. Die „Renner“ sind hochwertige Lebensmittel, Kosmetika und Gesundheitsprodukte. Über Südafrika erreichen Sie auch die wachsenden Märkte in Angola und Sambia. Lieferungen sollten Sie mehrfach absichern. Zum einen über staatliche Hermesbürgschaften. Zum anderen über eine Währungsabsicherung angesichts der Schwäche des Rand. Und vereinbaren Sie bei Lieferungen Zahlung Zug um Zug. Denn es ist nicht auszuschließen, dass es zu Devisenkontrollen kommen könnte.
Fazit: Südafrika bleibt für Handel interessant. Von Investitionen raten wir vorerst ab.