TPP: Hauptsache ohne Trump
Die USA kündigen derzeit ihre Freihandelsbündnisse auf. Damit beschleunigen sie separate Zusammenschlüsse ihrer einstigen Partner.
Aktuell tagen elf der TPP-Vertragspartner in Chile. Sie verhandeln mit China über eine transpazifische Freihandelszone ohne die USA. Selbst das mit China konkurrierende Indien tendiert offenbar dazu, sich der chinesischen RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership) anzuschließen. Damit entstünde eine Freihandelszone von der chinesischen Westgrenze bis zur Ostküste Neuseelands. Sie umfasst 30% des globalen BIP, rund 50% der Weltbevölkerung und die am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Erde. Hinzu kommen die zuvor an der TPP interessierten Lateinamerikaner. Parallel zur asiatischen Initiative kommt auch die regionale Integration in Südamerika voran. Die regionalen Verbünde Mercosur mit den zum Atlantik orientierten Ländern Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und die Pazifische Allianz mit Chile, Peru, Kolumbien und Mexiko wollen enger kooperieren. Auch hier dürfte eine Freihandelszone entstehen, zu der die USA keinen befriedigenden Zugang haben würden. Zudem hat der Mercosur schon vor der US-Wahl neue Verhandlungen mit der EU aufgenommen, die noch dieses Jahr abgeschlossen werden sollen.
Fazit: Der neue US-Protektionismus erweist sich als Antrieb für neue Freihandelszonen – ohne die USA.