Medienlandschaft im Sommerloch-Modus
Chinesische Agenten versuchen angeblich in den USA, geflüchtete Landsleute zur Rückkehr zu bewegen – dieses Thema schafft es am ehesten breit in die internationalen Medien. Danach die Massenproteste in Brasilien und die Explosion in der chinesischen Millionenstadt Tianjin. Ansonsten präsentiert sich die globale Nachrichtenlandschaft nach wie vor im Sommerloch-Modus. Donald Trump: Mehr als ein Clown?
Die Eskapaden des Immobilienmoguls und US-Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump schwappen konstant in die Schlagzeilen auch auf dieser Seite des Atlantiks. Es gibt auch in der Alten Welt viele Stimmen, die in Trump mehr sehen, als ein rein US-amerikanisches Phänomen. So meint die italienische La Repubblica, Trump verkörpere einen „Politiker-Typus, der die Unzufriedenheit der Bürger mit Ideologielosigkeit und Clownerie auffängt“. Die klassische Politik habe sich in ein geschlossenes System verwandelt. Darin konkurrierten die Mitglieder derselben politischen Klasse um Jobs – anstatt sich für die besten Ideen oder für umfassendere kollektive Interessen einzusetzen. „So gesehen ist der Trumpismus eine Revolte gegen die professionellen Politiker.“ Ukraine: Sorge um geopolitischen Kuhhandel
In der Ukraine wächst angesichts der immer wieder auflodernden Kämpfe der Unmut über die Rolle von Drittstaaten in dem Konflikt. Die französische Zeitung Libération etwa sorgt sich, dass das Land einem geopolitischen Kuhhandel zum Opfer fallen könnte: „Frankreich und Deutschland könnten Russland mit Blick auf den Nahen Osten Zugeständnisse machen.“ Die internationale Isolation Russlands könnte bröckeln, weil Wladimir Putin inzwischen auf Distanz zum syrischen Regime geht. Im Gegenzug für mehr Stabilität im Nahen Osten würde der Westen möglicherweise stillschweigend eine dauerhafte Präsenz Russlands in der Ost-Ukraine akzeptieren.