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Leinen-Los-Stimmung in den USA

Trump löst die Anker

Wenn in deutschen Medien von den USA die Rede ist, prägt die Figur des unberechenbaren und allseits unbeliebten Präsidenten Donald Trump das Bild. Das geht an der Realität zumindest der US-Wirtschaft weit vorbei. Und auch die US-Gesellschaft verzagt keineswegs. Trump hat vielmehr eine Art Leinen-Los-Stimmung erzeugt.

Die USA verzeichnen ein bislang unbekanntes Phänomen. Einen Präsidenten mit fallenden Zustimmungsraten, dessen Wirtschaftspolitik das Land elektrisiert hat. Umfragen konstatieren einen weitverbreiteten Optimismus, gleich ob Konsumenten, Kleinunternehmer, Arbeiter oder Konzernmanager befragt werden.

Die Außenwelt hat zweierlei unterschätzt. Einerseits den lähmenden Einfluss der letzten Obama-Jahre mit den dauernden politischen Blockaden in Washington. Andererseits aber auch die Zugkraft der von Donald Trump verheißenen Reformen (Steuern, Entbürokratisierung, Abbau Umweltregulative) und der versprochenen Sanierung der Infrastruktur. Die Amerikaner reagieren auf die gesetzgeberischen Ansätze, weil sie bei aller Sprunghaftigkeit ihres Präsidenten auf dessen Entschlossenheit setzen, die wirtschaftliche Leinen-Los-Politik durchzuhalten.

Wirtschaft in guter Form

Die US-Wirtschaft ist in guter Verfassung. Beobachter vor Ort geben gar die Note „Bestform". Sie wuchs in den letzten Quartalen jeweils schneller als in den meisten Industrieländern. Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,2% auf einem seit Ende der neunziger Jahre nicht mehr erreichten Tiefstand.

Die Konsumenten entwickeln große Kauflust. Das gilt auch für den Kauf und Verkauf von Immobilien; deren Werte steigen wieder kräftig. Beim BIP wird die Zuwachsrate 2017 bei 2,3% liegen – fast das Anderthalbfache des letzten Obama-Jahres (2016) mit mageren 1,6%.

Steuerreform wirkt als Katalysator

Die Steuerreform beflügelt die Erwartungen zweifellos am stärksten. Die USA haben traditionell eine niedrige Belastungsquote (Steuereinnahmen zu BIP) um die 25, zuletzt 26% (Deutschland: 37,5%). Und sie kennen keine Mehrwertsteuer, sondern nur lokale, moderate sales taxes. Die Reform wird die Belastung vielleicht nicht wesentlich verringern, weil der satten Senkung der Körperschaftsteuer (von 35 auf 21%) und der Tarifsenkung bei der Einkommensteuer auch kompensatorische Effekte wie die Einschränkung der Abzugsfähigkeit von Hypothekenzinsen gegenüberstehen.

Vereinfachungen im Steuersystem

Aber die Abschaffung ungezählter Sonderregeln, Privilegien und Ausnahmen wird das System straffen und vereinfachen. Die Gewinnsteuer-Senkung beflügelt jetzt schon allerorten die Neugründung von Unternehmen. Makler in Sachen Standortsuche berichten über einen Auftragsboom aus dem Ausland. Der riesige, künftig stärker abgeschirmte Binnenmarkt lockt. Das alles wird den Arbeitsmarkt weiter verengen und angesichts der Steuersenkungen Spielräume auch für einen Lohnschub öffnen. Die Massenkaufkraft wird steigen.

Auf der Negativseite dieses Auftriebs stehen Protektionismus und Schuldenzuwachs. Während die Folgen des Protektionismus schwer abzuschätzen sind, hält sich der erwartete Schuldenanstieg in Grenzen. Er wird von einem parteineutralen Kongressbüro auf 1 Billion Dollar in 10 Jahren geschätzt. Das klingt viel, aber alles ist relativ: In 8 Jahren unter Barack Obama (2008/16) stieg die Staatsschuld von 10,8 auf 18,0 Billionen Dollar, und ihr Anteil am BIP von 73 auf 105%.

Hohe Gewinnerwartungen

Die Börsen spiegeln den starken Optimismus. Und zwar nicht nur in den Kursen, sondern auch in den letzthin zu fast 80% übertroffenen Gewinnerwartungen (S&P 500-Index). Europa mit seiner hohen Steuer- und Abgabenbelastung, mit seiner Umverteilungs-, Regulierungs- und Gängelungsmanie hat allen Grund, sich warm anzuziehen. Amerika steht vor einer Renaissance seiner historischen Stärken aus Robustheit, Expansionsfreude und Innovationskraft. Auch wenn die hiesigen Medien, verblendet von ihrer einseitigen Ausrichtung auf die Eskapaden des neuen, allseits unbeliebten Präsidenten, das Bild eines Landes in politischer Agonie zeichnen.

Fazit: Das Regime Trump ist ungefährdet – die Welt muss mit ihm leben und rechnen. America first und der Protektionismus werden dazu gehören. Von einem Impeachment spricht inzwischen niemand mehr; abgesehen davon, dass dafür im Senat eine unerreichbare Mehrheit von 75% notwendig wäre.

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