USA: Stimmung gut, Daten mäßig
In den USA ist die Stimmung nach den Wahlen gut. Doch die ökonomischen Daten geben dafür keinen Grund.
Die Momentaufnahme zur Lage der US-Wirtschaft zeigt gute Stimmung. Bei den reinen Stimmungsindikatoren (Konsumentenvertrauen, Geschäftsklima) gibt es positive Bewegungen. Das gilt auch für die weicheren Daten wie die Einkaufsmanager-Indizes, die gerade für die gewerblichen Produzenten nach oben weisen. Der ISM-Index legte zuletzt von 53,2 auf 54,7 Punkte zu und übertraf damit die Erwartungen (Konsens 53,8 Punkte). Der parallele Markit-Index konnte mit 54,3 nach 54,1 Punkten zumindest das etwas höhere Niveau halten. Positive Nachrichten lieferten die Fed-Banken Dallas, Kansas, New York, Philadelphia und Richmond. Lediglich der Index der Chicago-Fed tanzt mit einem Ausschlag in den negativen Bereich (-0,27% nach -0,08%) aus der Reihe. Die Industrieproduktion zeigte zuletzt (per November) Schwäche, der Monatsvergleich war deutlich negativ. Das Niveau der Produktion ist im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert (0,1%). Und die Auftragseingänge unterstützen eher die negative Sicht. Die Orders für dauerhafte Güter erhielten im November einen deutlichen Dämpfer: Sie sackten im Vergleich zum Vorjahresmonat von 2% auf -1,9% ab. Im Hintergrund bleibt unverändert eine gewisse Investitionsschwäche erkennbar. Die Orders für Kapitalgüter blieben mit -3,2% nach -4,4% (jeweils zum Vorjahr) unter dem roten Strich. Klar positiv waren nur die Arbeitsmarktdaten mit Zuwächsen bei der Beschäftigung. Das spiegelt aber nur die stärkeren Vormonate wider.
Fazit: Die gute Stimmung im Gefolge der Wahlen wird bislang nicht von den harten Daten unterstützt. Das zeigt ein gewisses Abwärtsrisiko für die Konjunktur und den Zinstrend der USA.