Wachstumsbremse „Ungleichheit“
Umverteilung als Motor des Wachstums? Die OECD scheint davon überzeugt.
Nun hat auch die OECD die Ungleichheit als Wachstumsbremse entdeckt. Die Organisation denkt gewissermaßen den Slogan der 1980er Jahre, „Leistung muss sich lohnen“, weiter. Hinter diesem stand die Einsicht, dass Konkurrenz der Motor wirtschaftlichen Fortschritts und Wachstums ist. Der zugehörige Treibstoff sind die durch individuelle Leistung erzielbaren Einkommenszuwächse. Natürlich sind individuelle Leistung und Produktivität letztlich auch von externen Effekten und der Verfügbarkeit öffentlicher Güter abhängig. Die Schlussfolgerung der OECD: Ohne Umverteilung durch das öffentliche Angebot an Bildung, Infrastruktur und sozialer Integration verliert der Motor an Zugkraft. Genau hier setzt die Makroökonomie mit der Umverteilung an, um das Gesamtergebnis zu optimieren. Das bringt irgendwann den Wachstumsmotor „Konkurrenz“ wieder zum Stottern.
Fazit: Das Gleichgewicht zwischen Konkurrenz und Umverteilung wird derzeit zugunsten der Umverteilung neu austariert. Das wird in erster Linie die Kapitaleinkommen belasten.