Wunschdenken
Nicht nur die Politik, auch die Wirtschaft muss sich auf neues altes Blockdenken gegenüber Russland und seinen Vasallen einstellen.
Der Ostausschuss der deutschen Wirtschaft steht mit seinen Forderungen derzeit auf verlorenem Posten. Sein Vorsitzender Eckhard Cordes will Verhandlungen der EU mit der russischen Regierung, um den Ukraine-Krieg und die Sanktionen zu stoppen. Stattdessen solle die EU eine Kooperation mit der Eurasischen Union anstreben. Das ist unpolitisches Wunschdenken. Die Eurasische Union ist explizit als Gegengewicht zur EU konzipiert, um Russlands Position gegen westliche Einflüsse abzusichern. Präsident Wladimir Putin kann sich innenpolitisch kein Zugeständnis in der Ukrainefrage leisten. Umgekehrt würde der Westen den Zusammenhalt der NATO aufs Spiel setzen, wenn die Sanktionen ohne substanzielle Zugeständnisse Russlands aufgehoben würden.
Fazit: Cordes’ Wünsche gehen völlig an der politischen Realität vorbei. Mehr als ein Einfrieren des Ukraine-Konflikts ist auf längere Sicht nicht erreichbar.