Japan: Knapp an roten Zahlen vorbei
Japans jüngste Wirtschaftszahlen lagen erneut unter den Erwartungen der Märkte. Dabei enttäuscht der Export-Sektor besonders.
Die jüngsten Wachstumszahlen aus Japan waren eine Enttäuschung. Nippon tendiert wieder zur Stagnation. Das aufs Gesamtjahr hochgerechnete Wachstum verfehlte mit 0,2% die Erwartungen. Der Konsens lag bei 0,5%. Im Vergleich zu den 1,9% des Vorquartals erlebte Japan einen Absturz. Wenigstens rutschte die Wirtschaft nicht in die roten Zahlen. Das dürfte auch Bestand haben. Neuere Zahlen sind nicht so schlecht, dass sie einen weiteren Einbruch ankündigen. Die Aufträge an die Maschinenbauer – das zielt auf die Investitionen der Unternehmen – legten zuletzt um 1,1% im Jahresvergleich zu. Das ist nach den -12,7% im Vormonat schon ein Fortschritt. Leisen Optimismus vermittelt auch der jüngste Einkaufsmanager-Index. Für die Gesamtwirtschaft stieg er mit 50,1 Punkten wieder über die rote Linie und entfernte sich weit vom Vormonat mit 49 Punkten. Problematisch bleibt der Export. Er hat sich zur Achillesferse der japanischen Wirtschaft entwickelt. Die Handelsbilanz per Juli brachte den 10. Exportrückgang in Folge! Notiert werden -14% zum Vorjahr. Der Importrückgang überzeichnet die Schwäche der Binnennachfrage durch darin enthaltene Wechselkurseffekte um 24,7%. Immerhin weist die Handelsbilanz weiter Überschüsse aus. Erkennbar ist aber auch die Schwäche der Investitionen. Sie waren zum 2. Mal in Folge rückläufig. Hier geht Wettbewerbsfähigkeit verloren.
Fazit: Japan bleibt ein Schwachpunkt für die globale Wirtschaft. Den lange Zeit von der Notenbank gedeckelten Yen tangiert das zunächst nicht.