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Russische Außenwirtschaft

Kaum glaubliche Zustände

Russland will seine Abhängigkeit von westlichen Importen durch Eigenproduktionen ersetzen. Was dabei herauskommt, hat Schwellenland-Niveau.
Zwei Schlaglichter beleuchten in diesen Tagen grell, in welch kläglichem Zustand sich das Schwellenland Russland befindet. Das erste betrifft die Ölindustrie. Sie bekam vom Staat kürzlich im fernen Tscheljabinsk die erste Fabrik für Ölförderanlagen geschenkt, die alle Phasen des Prozesses beherrscht. Ministerpräsident Dmitiri Medwedew reiste zur Eröffnung eigens an. Er verkündete, dass die Fabrik bis 2020 750 solcher Pumpen herstellen solle. Dafür werde sie vom Staat jedes Jahr mit 410 Mio. Rubel (rd. 5,4 Mio. Euro) bezuschusst. Dies sei „ein eindringliches Beispiel dafür, wie man Importabhängigkeit überwinden kann“, sagte Medwedjew. Das zweite Schlaglicht handelt von Milch und Milchprodukten im Intensiv-Agrarland Russland. Im Gefolge der westlichen Sanktionen wegen der Krim-Annexion hat der Kreml als Vergeltung die Einfuhr westlicher Agrargüter und Lebensmittel verboten und „Importosamischenie“ (Importsubstitution) verordnet. Seither fehlen nach Schätzung des russischen Milchverbands 30 bis 40% der benötigten Rohmilch. Die Folge: Es wird noch die schlechteste Milch verarbeitet, weit entfernt von westlichen Standards, mit Keimen angereichert, aber für den Verbraucher „absolut ungefährlich“. Die Butter „schmeckt nach Strumpf“, berichten Korrespondenten. Denn die fehlende Milchmenge wird durch ein Gemisch aus Molkenpulver, Palmöl und Wasser ersetzt. Die hartgummiartigen Käseklötze aus heimischer Produktion („Parmesan dulce“) sind kaum genießbar. 200 Gramm genießbarer Butter kosten im Bioladen 5 Euro – für die meisten Russen ist das unerschwinglich. Vier Fünftel der in Supermärkten verkauften Käsesorten sind „Falsifikate“ – reichlich mit Pflanzenöl gestreckte Produkte, die auch intensiv danach schmecken. Gelegentlich berichtet das Staatsfernsehen über diese Zustände. Die Russen sind also jenseits der täglichen Kostproben orientiert. Es gibt jedoch weder Proteste noch Demos wütender Bürger. Danach gefragt, lautet eine gängige Antwort: „Wir Russen essen schon immer gern, was uns vorgesetzt wird“.

Fazit: Die Sanktionen des Westens zeigen im täglichen Leben der Russen Wirkung – aber kaum im politischen. Die Russen es weiter, was ihre Regierung ihnen auftischt.

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