Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1662
Österreich profitiert von Steuerreform

Kurz hat die Partnerwahl

In Österreich heißt der nächste Kanzler nach den Nationalratswahlen am 15. Oktober Sebastian Kurz.
In Österreich sind die Weichen gestellt: Der nächste Kanzler heißt Sebastian Kurz. SPÖ-Kanzler Christian Kern ist ähnlich chancenlos wie in Deutschland Martin Schulz. Das wurde uns am Wochenende bei einem Besuch in Wien deutlich. Die Nationalratswahlen sind am 15. Oktober. Offen ist nur, in welcher Konstellation der neue ÖVP-Chef dann regieren wird. Die ÖVP liegt auch nach jüngsten Umfragen deutlich vorn. Kurz kann sowohl mit der SPÖ als auch mit der FPÖ unter seiner Führung eine Regierung bilden. Kern hat nur die theoretische Möglichkeit mit der FPÖ als Steigbügelhalter den Regierungschef zu stellen. Die Freiheitlichen wären in beiden Regierungsvarianten nur Juniorpartner. Das ist der FPÖ schon früher schlecht bekommen. Kurz nimmt sich Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron zum Vorbild. Er baut sich einen ÖVP-Bund, der über der Partei stehen soll. Kein Minister soll aus der Partei kommen. Der 31-jährige bestimmt auch die Listen der Kandidaten in den Bundesländern. Folgerichtig will der neue Obmann auch keine Parteimittel für den Wahlkampf einsetzen, sondern hofft auf eine Spendenfinanzierung. In Deutschland wäre so etwas unerhört. Aber in Österreich ist die ÖVP eine überwiegend in den Ländern und Kommunen verankerte Partei. Die Regierungsbeteiligung in Wien spült vor allem Steuermittel in die Kasse. Gewinnt Kurz die Nationalratswahl, kann er trotz seiner bisherigen Coups nicht „durchregieren“. Er wird auf die Parteigranden wie die Basis eingehen müssen. In der Wirtschafts- und Fiskalpolitik hat er keine größeren Baustellen. Die eigentlich notwendige Rentenreform wird auch Kurz nicht anpacken (können) – zu zerstritten sind die maßgeblichen Parteien. Die Steuerreform 2015/16 hat mit einer deutlichen Senkung der Tarife die Konjunktur stimuliert. Österreich dürfte in diesem Jahr mit über 2% Wirtschaftswachstum vor Deutschland liegen. Gleichzeitig schrumpft das Haushaltsdefizit auf etwa 1% vom BIP. Die Schuldenquote liegt über 80% und damit deutlich über den 60%, die Maastricht erfordert.

Fazit: So revolutionär die Machtübernahme in der ÖVP durch Sebastian Kurz auch wirkt, die tatsächlichen Auswirkungen auf Österreich sind es nicht.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang