Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1287
Theresa May weckt falsche Hoffnung

London ist blockiert

Die Rede in Florenz der britischen Premierministerin Theresa May hatte Hoffnungen auf einen sanften Ausstieg des Königreichs aus der EU geweckt.
Auch nach der „Florenz-Rede“ von Theresa May wird die EU weiterhin einer ratlosen britischen Delegation gegenüberstehen. In den Grundfragen – Schulden, Aufenthaltsstatus von EU-Bürgern in UK und irische Binnengrenze – gibt es keine belastbare britische Position. May kann nichts durchsetzen. May-Widersacher Außenminister Boris Johnson, ein Brexit-Fanatiker, schaltet auf Konfrontation. Er lehnt es ab, nach dem März 2019 noch irgendeine Brüsseler Rechtsetzung (Verordnung oder EuGH-Entscheid) in britisches Recht zu übernehmen. May hatte dies in Florenz für die von ihr gewünschte zweijährige Übergangszeit zugestanden. Johnson interpretiert die Übergangszeit so: Es werde keine „Status-quo-Periode“ sein, denn UK habe in Brüssel dann nichts mehr mitzureden. Und auch „irgendwelche Milliarden-Zahlungen“ auf angebliche UK-Schulden – zu leisten nach 2021 – lehnt er rundweg ab. May kann auch auf dem Oktober-Parteitag der Konservativen kein einhelliges Votum zu ihrem Kurs eines gemäßigten Brexit erwarten. Und selbst ein insgesamt positives Votum würde ihr im ideologischen Spagat des Kabinetts nicht helfen. Sie kann die Opponenten nicht einfach rauswerfen. Denn die Konsequenz wäre der Verlust der Mehrheit im Unterhaus, wenn sich nur zehn ihrer Gegner bei wichtigen Gesetzen querlegen. Der Mehrheitsverlust wäre nach britischen Parlamentsregeln das Ende der Kanzlerschaft.

Fazit: Die Brexiteers wollen den kompromisslosen Bruch mit der EU. Und sie können in Kabinett und Unterhaus nicht majorisiert werden. Theresa May kommt einfach nicht aus Defensive heraus.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Luftangriff auf Israel

Iran hat drei Ziele mit Angriff auf Israel verfolgt

Der Iran hat mit seinem Luftangriff auf Israel drei Ziele verfolgt. Die Raketen- und Drohen-Attacke wirkt politisch, militärisch und wirtschaftlich. Diese Auswirkungen strahlen weit über Israel hinaus.
  • Wissings Vorstoß zum Fahrverbot entlarvt ein Regierungs-Prinzip

Regieren mit Angst

Die Verzweiflung der Ampel-Regierung beim Klimaschutz ist mit Händen zu greifen. Jetzt hat Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sogar ein Fahrverbot an Wochenenden – natürlich nur für Verbrenner – ins Spiel gebracht. Das bringt viele Beobachter auf die Palme. Grüne und SPD werfen dem Minister "Panikmache" vor. Damit haben sie recht, benennen aber zugleich nur ein Prinzip und Instrument, das sie selbst gern zum Regieren einsetzen, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann.
  • Fuchs plus
  • Ein REIT für Farmland-Investments

Ackerland ins Portfolio holen

Der gewerbliche Immobiliensektor durchlebt in den USA eine schwere Krise, die wohl auch Lehmann klein aussehen lässt und kennt dabei nur Verlierer. Anders dagegen sieht es im Spezialimmobilienbereich aus. Auf der Suche nach strukturellen Wachstumssektoren wie Logistik und Gesundheit spielt auch die Nahrungsmittelversorgung eine zentrale Rolle. Hier findet sich ein REIT mit klarem Fokus.
Zum Seitenanfang