Mehr Geld alleine reicht nicht
Die USA bemängeln, dass Deutschland zu wenig Geld für die Verteidigung ausgibt. Doch ein ebenso zentrales Problem liegt an anderer Stelle.
Die Diskussion um das 2%- Ziel der NATO für die Rüstungsausgaben verdeckt einen anderen zentralen Aspekt. Die Militärs haben vor allem ein Per- sonalproblem. Der Nachholbedarf der Deutschen bei den Ausgaben – sie liegen unter 1,2% des BIP – ist da schon beinahe zweitrangig. Das bislang gültige Soll von 185.000 Soldaten wird nicht erreicht. Von der angekündigten Aufstockung ganz zu schweigen. Seit Anfang 2013 sind die Streitkräfte um rund 14.000 Uniformträger geschrumpft. Noch ist keine Trendwende erkennbar.
Gerade die Kampfeinheiten sind unterbesetzt. Beispiel Marine: Für die sechs U-Boote stehen nur vier einsatzfähige Crews zur Verfügung. Laut Marine ist das ein Fortschritt. Im März 2015 gab es drei Crews für fünf Boote. Generell fehlen im Be- trieb vor allem Berufssoldaten mit technischen Qualifikationen in den Unteroffiziersrängen („Meister“).
FAZIT:
Zusätzliche Rüstungs- milliarden bleiben sinnlos, solange das Personal fehlt.