Neuer Brennpunkt Mazedonien
Das Gebiet am Balkan bleibt weiterhin ein Brennpunkt. Der neueste Konflikt eskaliert zwischen Serbien und Mazedonien.
Die Lunte am Pulverfass Balkan glimmt weiter. Der neueste Konflikt eskaliert zwischen Serbien und Mazedonien. Belgrad hat das Botschaftspersonal aus Skopje abberufen. Präsident Aleksander Vucic erklärte den Schritt mit einem „unfreundlichen“ Handeln des Nachbarstaates.
Damit übt Serbien Druck auf Mazedonien aus. Denn das Land plant, das von Serbien abgespaltene Kosovo diplomatisch aufzuwerten. Dabei könnte es um einen erneuten Antrag auf Mitgliedschaft in der UNESCO, der Kulturorganisation der UNO, oder bei der weltweit operierenden Polizeibehörde Interpol oder die Mitgliedschaft im Europarat gehen. Serbien versucht alles, um das nur von 111 von 193 UNO-Mitgliedstaaten anerkannte Kosovo an internationaler Präsenz zu hindern.
Belgrad weiß dabei Russland hinter sich. Doch geht es Moskau weniger um das Kosovo. Russland fürchtet vielmehr eine NATO-Mitgliedschaft Mazedoniens. Denn dann wäre ein weiterer Pfeiler für die Ausweitung russischen Einflusses nach Albanien und Montenegro gefallen. Dann bliebe eigentlich nur noch Serbien als treuer Verbündeter – das aber mit dem erhofften EU-Beitritt ebenfalls der NATO näher rückt.
Die wirtschaftliche Entwicklung wird also immer wieder von politischen Problemen gebremst. „Bisher hat das den Betrieb der ausländischen Unternehmen nicht beeinträchtigt“, meint die zuständige deutsche Außenhandelskammer. Gerade Mazedonien arbeitet an seinen Standortfaktoren und wirbt gezielt um Investoren. Im Doing Business Index der Weltbank, der die Bedingungen für Aufbau und Betrieb von Unternehmen in einem Land bewertet, liegt Mazedonien auf Rang 12 – drei Plätze vor Deutschland.
Fazit: Der Westbalkan ist ein riskanter Investitionsstandort. Die EU wird deshalb weiter mit Mrd. Euro versuchen, für eine gewisse Stabilität zu sorgen.