Smart City scheitert am Bürger
Smart City ist das Konzept für die Stadt der Zukunft. Bei einer Veranstaltung des DIHK zeigte sich aber, dass die Bürger nicht an einer stärkeren Beteiligung interessiert sind.
Das Konzept der Smart City ist eine Totgeburt. Smart City – das sollte die schlaue Stadt der Zukunft sein. Mit dem Anbau von Obst und Gemüse auf Dächern sollte ökologisch gewirtschaftet werden, Ladesäulen sollen den E-Auto-Verkehr fördern. Die Digitalisierung soll zur stärkeren Vernetzung mit den Bürgern und der Bürger untereinander genutzt werden. Diese sollen institutionalisiert in die konzeptionellen Entscheidungen eingebunden werden und als Ideengeber fungieren. Doch genau das funktioniert nicht.
Die Bürger sind nicht daran interessiert, sich stärker zu beteiligen oder zu vernetzen. Das zeigte sich auf der Konferenz „Smart Cities and Regions“ des DIHK. Das Problem besteht in den Städten gleichermaßen wie auf dem Land. So ist die Beteiligung an der Gestaltung von Plänen zum Stadtumbau regelmäßig gering. Bei einem Pilotprojekt des Fraunhofer IESE in zwei Land-Gemeinden in Rheinland-Pfalz zeigten die Einwohner etwas Interesse an einem Einkaufsservice. Diejenigen, die in die nächste Stadt fuhren, brachten für andere etwas mit. Mit anderen Services sollten die Einwohner stärker vernetzt werden. Z.B. durch eine Nachbarschafts-App, bei der Dienstleistungen wie Rasen mähen im Tausch für andere Leistungen angeboten wurden. Die Angebote wurden aber nicht genutzt.
Die Politik bleibt gefordert, konzeptionell zu führen. Denn den Städten bleibt keine Wahl – sie müssen sich Digitalisierung, Energiewende und E-Autos stellen. Städte und Gemeinden müssen somit in die Infrastruktur investieren und entsprechende Entscheidungen treffen.
Fazit: Für eine „neue Stadt“, an der die Bürger konzeptionell mitwirken, fehlt es an Interesse. Die Politik bleibt in der Pflicht.