Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1316
Machtpoker in Madrid

Spanien: Rajoys Fahrplan zur Regierungsbildung

Die spanische Regierungskrise nähert sich ihrem Ende. Der Fahrplan steht, die Vorfahrt hat Ministerpräsident Rajoy.
Das Pokern um die Regierungsbildung in Spanien nähert sich dem Ende. Die besten Karten hat dabei der amtierende Ministerpräsident Mariano Rajoy von der konservativen Volkspartei (PP). Um ans Ziel zu gelangen, wird er einige Parteifreunde opfern (müssen). Rajoy ist offenbar bereit, die von der liberalen Partei Ciudadanos als Bedingung für ein mögliches Bündnis geforderten Zusagen zur Korruptionsbekämpfung zu erfüllen. Er entledigt sich damit skrupellos, aber elegant einiger Mitstreiter, die ohnehin völlig untragbar geworden sind: So sind die korruptionsbelasteten Parteigrößen Rita Barberá (Mit-Gründerin der PP), Ex-Gesundheitsministerin Ana Mato und der frühere Präsident der Region Madrid, Ignacio González, schon nicht mehr bei den Verhandlungen der Parteispitze mit Ciudadanos dabei. Für weitere könnte es längere Verfahren geben. Aber die Konservativen wären fast am Ziel. Rajoy wird noch weitere Umwege auf dem Weg zur Neuwahl als Ministerpräsident in Kauf nehmen. Im ersten Wahlgang wird er die notwendige absolute Mehrheit im Parlament nicht bekommen – auch nicht mit Unterstützung von Ciudadanos. Aber im zweiten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit. Mit den Stimmen von PP und Liberalen wäre er gewählt. Ein Scheitern Rajoys würde den Sozialisten bei dann erforderlichen Neuwahlen eine noch größere Schlappe bescheren. Denn sie haben kaum Sachgründe, sondern nur persönliche Animositäten für ihre Verweigerungshaltung. Nicht zuletzt deshalb stehen auch die mächtigen Regionalfürsten der PSOE nicht mehr uneingeschränkt hinter der Politik des Alles oder Nichts ihres Parteivorsitzenden Pedro Sánchez. Es gibt aber noch einen weiteren Antrieb für eine baldige Regierungsbildung. Spaniens Haushalt 2017 muss Mitte Oktober beschlossen sein, damit die Auflagen der EU erfüllt werden können. Sonst kommt es doch noch zu Sanktionen. Das sorgt zusätzlich für Druck, endlich zu einer Regierung zu kommen.

Fazit: Wir rechnen damit, dass spätestens ab Oktober Spanien wieder von einer stabilen, handlungsfähigen Mehrheit regiert wird.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang