Staatskrise für Südafrika absehbar
Südafrika schlittert in eine Finanz-, Währungs- und Staatskrise. Fitch und S&P haben das Schwellenland von Investmentgrade auf Ramschstatus herabgestuft.
Südafrika schlittert in eine Finanz-, Währungs- und Staatskrise. Mit Fitch und S&P haben zwei große Ratingagenturen das Schwellenland auf Ramschstatus (nicht mehr Investmentgrade) herabgestuft. Der Bankenverband warnte bereits, die Anziehungskraft des Landes für ausländische Investoren werde darunter leiden. Denn internationale Fonds dürften gezwungen sein, die Papiere des südafrikanischen Staats abzustoßen. Das wird Präsident Jacob Zuma die Staatsfinanzierung weiter erschweren. Chancen auf eine Besserung sind nicht in Sicht, nachdem der international anerkannte Finanzminister Pravin Gordhan und weitere Minister entlassen wurden. Ob Zuma bis 2019 sein Amt behalten wird ist ebenfalls ziemlich unsicher. Selbst in seiner eigenen Partei ANC erhöht sich der Widerstand gegen ihn massiv. Zehntausende demonstrierten am Wochenende für seine Absetzung. Eine langandauernde Staatskrise droht, möglicherweise auch gewalttätige Konflikte. Der Rand wird deshalb weiter unter Druck geraten. Investitionen am Kap würden damit zwar billiger. Aber die anhaltende Korruption und die vielen ungelösten Infrastrukturprobleme wie die unzureichende Stromversorgung sind grundlegende Investitions-Hemmnisse. Liefergeschäfte sollten inzwischen immer abgesichert werden. Es könnten nun sogar Enteignungen drohen. Sie wissen: Das Investitionsschutzabkommen mit Deutschland ist bereits gekündigt.
Fazit: Südafrika hat noch unruhigere Zeiten vor sich. Eine handfeste Staats- und Finanzkrise ist wahrscheinlich. Das verlockt nicht zu Investitionen.