UK: Die hausgemachten Schwächen
Großbritanniens Aufschwung bei den Ausfuhren ist vor Monaten ins Stocken geraten. Dahinter stecken beunruhigende Ursachen.
Der Aufwärtstrend der britischen Exporte bricht um die Jahreswende ab. Er war bis dahin parallel zur Konjunktur der Eurozone gelaufen. Seitdem stagnieren die Exporte trotz der deutlichen Abwertung des Pfunds um mehr als 10% zum Euro. Die jüngste monatliche Handelsbilanz per Juni wies einen kleinen Rückgang der Exporte aus, während die Importe nicht zuletzt währungsbedingt weiter zulegten. Damit wuchs auch das Defizit von 11,3 Mrd. Pfund auf 12,7 Mrd. Pfund. Dieser Verlauf ist enttäuschend. Selbst wenn man die übliche Verzögerung der Reaktion der Exporte von 3-4 Quartalen auf geänderte Wechselkurse berücksichtigt. Hier schlägt sich offenbar die dürftige Produktivität der britischen Industrie nieder. Sie gehört zusammen mit der griechischen mittlerweile zu den schwächsten in Europa und liegt 15%-35% unter dem, was in Frankreich, Deutschland oder Italien erzielt wird.
Fazit: Die Briten treiben seit dem Brexit auf ihren Ausgangspunkt beim EWG-Beitritt 1973 zu: Beistandskredite des IWF zur Bewältigung von Zahlungsbilanzkrisen.