USA: Ein Konflikt als gute Nachricht
Im Weißen Haus haben sich ein paar grundlegende Dinge geändert. Das könnte künftig auch die bisher konfuse Politik des Präsidenten positiv beeinflussen.
In den USA bahnt sich ein neuer Konflikt an, in den das Weiße Haus verwickelt ist. Donald Trump (Präsident) gegen Steve Bannon (Ex-Präsidentenberater). Mit Bannons Entlassung sind jetzt die wichtigsten Protagonisten der Abschottung, des Protektionismus, des Handelskriegs und des Mauerbaus aus dem engsten Kreis der White House-Berater heraus.
Um Stabschef John Kelly bildet sich ein gemäßigtes Machtzentrum heraus. Dazu gehören Jared Kushner, Ivanka Trump und andere im „Westflügel“. Es wurde vom Hardliner Bannon immer als „Wall Street Lobby“ oder Democrats beschimpft. Kelly verdrängte vor Bannon schon den aggressiv argumentierenden Anthony Scaramucci vom Posten des Kommunikationsdirektors.
Das Weiße Haus muss sich dennoch auf heiße Zeiten einrichten. Bannons rechte Webseite Breitbart News kündigte bereits „Krieg“ an. Gegner ist angeblich die linke amerikanische Presse. Rücksichten meint Bannon nun nicht mehr nehmen zu müssen. Aber natürlich richtet sich das auch gegen den Präsidenten. Denn der hat mit dem Rauswurf Bannons Eitelkeit gekränkt.
Bannon wird den Säbel herausholen, wenn Trump durch weitere Abweichungen von seinen einstigen Wahlversprechen auffällt. Wenn China also in Sachen Nordkorea einlenkt, hat es bspw. keine Strafzölle verdient. Trump wird dies als konsequente Fortsetzung seines gegenteiligen Wahlversprechens preisen. Bannon aber würde die Chinesen unter allen Umständen abstrafen wollen. Weil das gut in seine absurde Handelspolitik passt: Abschotten, Autarkie, America first, Kohle & Stahl wieder aus Ohio-Kentucky und Umgebung.
Das könnte den Präsidenten noch näher zum West Wing der Kushner-Truppe treiben. Wenn Bannon die „einmalige Größe“ des Donald Trump fortan in Frage stellt, wird er zum Feind. Auf diesen Konflikt dürfen wir jetzt wohl bauen – mit vielen deftigen Varianten.
Fazit: Damit bestätigt sich unsere Erwartung, dass sich Donald Trump einhegen lässt. Denn am Ende will er nicht als GröLiP (Größter Loser im Präsidentenamt) in die Geschichte eingehen.