Weltwirtschaft: Asien bleibt stärkste Region
Die Weltwirtschaft entwickelt sich schwach. Dafür sind vor allem die Industrieländer verantwortlich. Die Schwellenländer hingegen liefern.
Das globale Wachstum und der Welthandel lassen etwas nach. Die Schwäche konzentriert sich hauptsächlich auf die Industriestaaten. So beschreibt der neue globale Ausblick des IWF (World Economic Outlook, WEO) die aktuelle Lage. Namentlich die USA entwickeln sich mit 1,6% für das laufende Jahr schwächer als erwartet. Damit einher geht eine realistischere Annahme für den Trend der US-Zinsen. Für die Emerging Markets ist das eine Entlastung bei der Finanzierung von Investitionen. Hinzu kommt ein positiver Terms-of-Trade-Effekt durch die stärkeren Währungen. Das läuft auf höhere reale Einkommen in den Emerging Markets hinaus. Asiens Emerging Markets bleiben die wachstumsstärkste Gruppe. 2016/17 soll sie laut IWF-Projektion um 6,5% und 6,3% wachsen. China fällt mit 6,6% und 6,2% hinter Indien zurück. Dort wird mit jeweils 7,6% mehr Dynamik erwartet. Die ASEAN-Staaten wirken aber nur im Vergleich zu den beiden Champions schwach. Mit 4,8% und 5,1% werden sie stärker zulegen als die anderen Regionen. Dort folgen Nahost-Nordafrika mit je 3,4% und die Konvergenzstaaten Osteuropas (3,3% und 3,1%). Diese Regionen profitieren vom günstigeren Zinstrend. Leicht verbessert, aber negativ sind die Projektionen für die ehemalige UdSSR (GUS) mit -0,3% und +1,4%. Schlecht bleiben auch die Nachrichten aus Südamerika (-0,6% und +1,6%): Brasiliens Krise hält an und bremst die ganze Region. Besorgniserregend schwach sind die Zahlen für das südliche Afrika. Hier sieht der IWF 1,4% und 2,9% für die ganze Region voraus. Das aber ist fast ausschließlich auf die miserablen Perspektiven Südafrikas (0,1% und 0,8%) und Nigerias (-1,7% und 0,6%) zurückzuführen.
Fazit: Die relativ günstigeren Perspektiven der Emerging Markets dürften vor allem exportstarken Volkswirtschaften wie Deutschland nützen.