Preisdruck bei Zucker
Die Zuckerpreisrally kommt an der Marke von 16 US-Cent je Pfund ins Stocken. Zu Jahresbeginn kletterte der Zuckerpreis mit 16,30 US-Cent je Pfund noch auf den höchsten Stand seit mehr als drei Jahren. Nun handelt Zucker mit 15,87 US-Cent je Pfund bereits wieder deutlich unter dieser Marke.
Gedämpft wird die Rally von Meldungen aus dem Zuckerproduzentenland Indien. Demnach hat das südostasiatische Land damit begonnen, einen Großteil seines Zuckerüberschusses abzubauen. Industrieangaben zufolge haben indische Zuckermühlen bislang Verträge für die Lieferung von 1,5 Mio. Tonnen Zucker abgeschlossen. Diese sollen zwischen Januar und März ausgeliefert werden. Abnehmer sind Indonesien, Sri Lanka, Afghanistan sowie verschiedene afrikanische Länder, hieß es weiter.
Indien baut den Zucker-Berg ab
Im bis Ende September laufenden Erntejahres 2020/21 wolle Indien insgesamt sechs Millionen Tonnen Zucker exportieren. Um dies zu ermöglichen, hatte die indische Regierung Mitte Dezember Exportsubventionen in Höhe von umgerechnet 79,50 US-Dollar je Tonne Zucker genehmigt. Die zuletzt auf ein Dreieinhalbjahreshoch gestiegenen Zuckerpreise dürften den Abschluss der Exportverträge begünstigt haben.
Indien sitzt seit Jahren auf hohen Lagerbeständen an Zucker. Bereits des Öfteren wurde darüber spekuliert, dass die hohen Bestände durch internationale Exporte abgebaut werden könnten. Ob die indischen Zuckerexporte jedoch zu einem dauerhaften Preisrückgang führen werden, ist noch nicht sicher. Branchen-Insidern zufolge wird das zusätzliche Angebot des Subkontinents benötigt, um Angebotsengpässe anderswo zu kompensieren.
Fazit: Aus technischer Sicht ist die Rally bei Zucker noch intakt; im Preisbereich um 16 US-Cent je Pfund zeigen sich jedoch erste Ermüdungserscheinungen.
Empfehlung: Wer investiert ist (Zucker-ETC ISIN: DE 000 A0K RJ8 5) zieht den Stopp auf knapp 15 US-Cent je Pfund nach und bleibt zunächst an Bord.