Produzent gefragter Carbonfasern

Ein Rohstoff mit großem Potential ist Carbon. Die Kohlenstofffaser verfügt über tolle Materialeigenschaften: Carbon ist erheblich leichter als Stahl, dennoch fester, hitze- und korrosionsbeständiger. Bisher wurden carbonfaserverstärkte Kunststoffe vor allem in der Raumfahrt eingesetzt. Inzwischen gewinnen sie aber auch im Flugzeugbau oder der Automobilindustrie an Bedeutung.

Die Elektromobilität treibt die Nachfrage nach leichteren Fahrzeugen. Autos mit weniger Gewicht haben einen geringeren Energiebedarf, die Effizienz dieser Fahrzeuge wird erheblich gesteigert. In der Formel 1 sind Carbon-Chassis schon lange Standard. Inzwischen werden carbonverstärkte Karosserien zunehmend bei der Autoproduktion eingesetzt. Bei den Elektroautos i3 und i8 von BMW besteht die Fahrgastzelle aus einem mit Kohlenstofffasern verstärkten Kunststoff.

Kohlefaserspezialist aus Deutschland

Spezialist für Kohlenstofffaser verstärkte Kunststoffe ist SGL Carbon. Der Konzern gilt als einer der weltweit größten Hersteller von Carbon, Graphit und Verbundmaterialien für Anwendungen in unterschiedlichen Industriezweigen. Die Carbon- und Garphitprodukte werden in der Aluminium- und Automobilindustrie, in chemischen Betrieben, der Solartechnik und Stahlindustrie sowie in der Luft- und Raumfahrt benötigt.

Mit aktuellen Kursen unter 7 Euro notiert die Aktie auf einem Vierzehnjahres-Tief. Eine Prognoseanpassung der Geschäftsziele für 2019 sowie die Vorlage eines neuen Fünf-Jahres-Plans Anfang Dezember schickte die Aktie um rund 20% auf Tauchstation. Dabei hatte der Carbon-Hersteller ein operatives Ergebnis (Ebit) in etwa auf dem Niveau des Vorjahres angekündigt. Gleichzeitig sollen die Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten steigen. Das bisherige Ziel, bereits ab 2020 einen ausgeglichenen Cashflow auszuweisen, wurde allerdings um ein Jahr in die Zukunft verschoben.

Auf dem aktuellen Kursniveau sehen wir für langfristig orientierte Anleger mehr Chancen als Risiken. Der Titel ist fundamental nicht zu teuer. Mitte Dezember meldete das Unternehmen einen Auftrag zur Lieferung von Carbonfasern für BMWs neues Elektroauto iNEXT. Das ist das branchenweit zweitgrößte Serienprojekt nach dem BMW i3. Weitsichtige Anleger nehmen die Aktie zu aktuellen Kursen ins Depot, auch wenn die Bodenbildung noch etwas dauern dürfte.