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Dem Zufall überlassen

Die ING Luxemburg macht im Private Banking große Versprechen. Dem Zufall will sie nichts überlassen. Am Ende der Beratung fühlt sich der Kunde etwas verlassen.
Bisher ist uns die ING DIBA nur als Direktbank gut bekannt. Als Bank für Private Banking nicht. „Der Eckstein Ihrer Beziehung zur Privatbank ist ein Binom, das sich aus Ihrem Kundenbetreuer und einem Private Banker zusammensetzt.“ Ein Binom, soso, da fühlt man sich doch gleich Zuhause. Die Aufgabe der Berater ist es, „ihre sich ergänzenden Kompetenzen zur Wahrung, Verwaltung und Übertragung Ihres Vermögens einzusetzen.“ Und dann: „Die üblicherweise angebotenen Standardlösungen kommen für Sie kaum in Betracht: Sie legen Wert auf eine individuelle Betreuung im wahrsten Sinne des Wortes, vor allem, wenn es um Ihr Vermögen geht ... Die Vermögensverwaltung “Tailormade" wurde für Sie geschaffen!“ Da wird einem ganz warm ums Herz. Denn maßgeschneiderte Beratung, das wünschen wir uns natürlich! Ein paar dürre Angaben finden wir auf der Homepage dann noch zum Hause selbst, das uns auf Anfrage leider keine tiefer gehenden Infos zur Verfügung stellt. So beschäftigt ING Private weltweit beschäftigt mehr als 2000 Mitarbeiter in über 15 Ländern. Das verwaltete Vermögen beläuft sich derzeit auf mehr als 65 Milliarden Euro. Über 100.000 Kunden auf der ganzen Welt schenken der Bank ihr Vertrauen. Wir wollen schauen, ob das berechtigt ist.

Der Kunde und sein Anliegen:

Dem Kunden sind mit der Flüchtlingskrise Bedenken bezüglich der Stabilität der EU gekommen. Und der BREXIT hat für ihn ganz neue Gefahren aufgezeigt: Die EU könnte auseinanderbrechen. Mittlerweile ist der Kunde soweit, dass er ernsthaft überlegt, (ganz) in ein Land außerhalb der EU zu ziehen oder zumindest dort einen zusätzlichen Wohnsitz zu gründen. Er verfügt über ein Gesamtvermögen von ca. 8.000.000 Euro, davon 4.000.000 in Immobilien. Als laufenden Einnahmen stehen monatlich 10.000 Euro nach Steuern zur Verfügung. Das bisherige Depot ist zu. 100 % in Europa angelegt. Das neue Depot soll nur noch zu 25 % in Europa investiert sein.

Die ING Private Banking nimmt nicht am Performance-Projekt teil. Daher haben wir keinen Einblick über die Leistungen der Vermögensverwaltung.

Die ING hat keine Fragen bezüglich Auseinandersetzungen mit Kunden beantwortet.

Das Beratungserlebnis

Die Bankvermittlung spricht nur Englisch. Warteschleife. Wegen zu langer Wartedauer wird das Telefonat abgebrochen. Wir versuchen es noch einmal. Unser erster spezialisierter Ansprechpartner gibt sich als Assistent Private Banking zu erkennen. Er veranlasst einen Rückruf durch den zuständigen Berater. Bei unserem ersten Telefonat mit der Bank betont diese, dass man in Verwaltung und Expertise für den Markt grundsätzlich alles handelt. Welche Währung gewünscht ist, das mache keinen Unterschied. Allerdings würde man uns einen schrittweisen Wechsel in Fremdwährungen in einem abgestimmten Zeitraum empfehlen. Jedenfalls, mit weltweiten Währungen habe das Haus langjährige Erfahrungen. In einem zweiten Gespräch klären wir einen Besuchstermin und die Verfügbarkeit des Beraters ab. Wir erhalten eine Bestätigung per E-Mail, in der auch und teilt die Namen der weiteren Gesprächsteilnehmer von Seiten der Bank enthalten. Er selber steht zum "Wunschtermin" nicht zur Verfügung. Urlaub.

Vor–Ort-Gespräch

Die ING Bank liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums an einer recht stark befahrenen Straße. Das äußere Erscheinungsbild wird durch zwei Gebäude geprägt. Dabei wirkt das Bankgebäude für die allgemeine Kundschaft klobig und nicht sehr repräsentativ. Im Foyer mit Empfang ist von Diskretion keine Spur. Die Einrichtung und der Farbauftritt erinnern an eine Direktbank. Nach Hinweis auf die Ausgliederung des Private Banking in das danebenstehende Gebäude verbessert sich der Eindruck deutlich. Das kleine, aufgeräumt wirkende Foyer macht auf uns einen guten Eindruck. Hier geht es ruhig und diskret zu. Der Empfangs-Mitarbeiter unterbricht bei unserem Eintreffen sofort sein Telefonat, verständigt die Berater und schickt uns per Lift ins 2. OG. Dort werden wir umgehend ins Besprechungszimmer begleitet und mit Getränken versorgt. Wir warten etwa 5 Minuten auf die beiden Berater. Der rechteckige Beratungsraum macht einen gediegenen Eindruck. Er mag ca. 25 Quadratmeter groß sein, man fühlt sich nicht beengt. Mittig ein ovaler Tisch mit je 3 seitlichen und je 1 stirnseitigen Sitzplatz. Die Wand gegenüber der Fensterseite ist holzvertäfelt. Eine weitere Wand, an der ein Bildschirm angebracht ist, ist in ING-Pink gehalten. Na ja. Im hinteren Eck eine leicht verkümmerte Palme, die offensichtlich schon bessere Zeiten gesehen hat. Dazu ein Garderobenständer und eine Ablage auf der ein Bildschirm und ein Telefon stehen.

Zögerlicher Gesprächsbeginn

Wir versuchen, ins Gespräch zu kommen. Das klappt zögerlich. Die Berater stellen weder sich noch die Bank vor. Erst später, auf Rückfrage, gibt sich einer der Berater als persönlicher Ansprechpartner zu erkennen. Ob der andere ihn in Abwesenheit vertritt? Ein Hinweis dazu wäre förderlich. Eine erläuternde Diskussion über Märkte und Marktentwicklung zu Gesprächsbeginn findet nicht statt. Hinweise kommen nur vereinzelt während des Gesprächs. Man erwarte, dass der US-Dollar in Zukunft gegenüber den asiatischen Währungen an Bedeutung verlieren wird, heißt es. Das Jahr 2017 sollte ein schwieriges politisches Jahr im Euro-Raum werden. Investitionen speziell in US-
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