Beim Anlagevorschlag der UBS überzeugt nur das Protokoll
UBS Deutschland AG hat im Beratungsgespräch eine gute Figur gemacht. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:
"Insgesamt erlebten wir bei der UBS eine sehr gute Beratung. Die Berater gaben sich gleichermaßen seriös, kompetent und um Vertrauensbildung bemüht. Sie erläuterten sehr gut die Expertise, welche die UBS als globale Bank mit Schwerpunkt als Vermögensverwalter anbietet. Ehrlich gingen sie auch mit der Thematik um, dass die UBS in der Finanzkrise ins Schlingern geriet und Staatshilfe benötigte und nun die Konsequenzen daraus zog " mit dem Rückzug aus Geschäftsfeldern, die verantwortlich für die Krise waren. Die Abfrage unserer Wünsche und Vorstellungen erfolgte auch in guter Qualität, hätte stellenweise lediglich ein klein wenig mehr in die Tiefe gehen dürfen. Der Smalltalk zu Beginn, die ausführliche Aufnahme unseres Beratungswunsches, die Vorstellung der UBS und ihrer Vermögensverwaltung, das Eingehen auf unsere Fragen - alles hatte das richtige Maß. Es wurde weder zu viel Zeit vertrödelt, noch zu stringent und knapp durch das Gespräch geführt. Alles lief effizient und angenehm ab und als die avisierten zwei Stunden fast erreicht sind, fasst der Niederlassungsleiter nochmal kurz zusammen, ob alles richtig verstanden wurde. Top! Unterm Strich fühlen wir uns nach der Beratung sehr gut aufgehoben."
Qualifiziert für Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität
Damit hatte sich UBS Deutschland AG für die fachliche Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolio qualifiziert.
Die UBS startet im schriftlichen Teil gut und markttypisch. Wir erhalten ein persönlich gehaltenes Protokoll. Auf drei Seiten werden unsere Eckdaten präzise dokumentiert.
Im Protokoll wird deutlich, dass die Bank ganzheitlich berät. Aspekte wie die Begünstigten-Klausel in der Risikolebensversicherung werden angesprochen sowie das Netzwerk der UBS im Falle des Wegzugs aus Deutschland. Viel Individualität im Protokoll, die dann in den weiteren Unterlagen auf der Strecke bleibt.
Keine Lust auf mehr
"Portfolio Management Spezial" heißt der konkrete Vorschlag. Es ist ein 25 Seiten umfassendes Dokument bestehend aus vielen Zahlen und Grafiken. Ein roter Faden fehlt und es macht eigentlich keine Lust auf mehr.
So will die Bank anlegen: 2,78 % Liquidität, 56,86 % Anleihen, 40,36 % Aktien.
Und so wundern wir uns über die geringe Aktienquote. Wir selbst waren bei mehr als 2/3 in Aktien investiert. Warum der starke Schwenk in die Defensive? Wir können es aus dem Vorschlag nicht erkennen.
Die Währungsaufteilung passt soweit: 71,60 % USD, 18,76 % EUR, 2,11 % JPY, 2,89 % GBP, 2,10 % CHF, 1,39 % SEK, 1,14 % SGD.
Den Kunden nicht im Blick
Die Details des Vorschlags sind wenig lesefreundlich aufbereitet. Wir sehen, dass wir z. B. knapp 5 % in den "Multimanager Access II Sicav " Emerging Markets Debt BI-Eur-Hedged-Capitalisation" investieren sollen. Aha!
Wir sehen, dass überwiegend Schwellenländeranleihen aus unterschiedlichen Kreditsegmenten gemeint sind. Es folgen Tabellen mit Wertpapiertiteln. Einzelanleihen und Aktien sind dabei.
Immerhin: Im zweiten Teil gibt es noch einige Erläuterungen. So lesen wir, dass das maximale Verlustrisiko des strategischen Portfolios minus 26,2 % betragen hat. Damit liegt das Depot innerhalb unserer Vorgaben. Allerdings erkennen wir nur diese Zahl. Ansprechende und verständliche Stresstests unterbleiben.
Dürftige Erläuterungen
Die Erläuterungen sind dürftig, mit Fachbegriffen bestückt. Die UBS liegt bezüglich Lesefreundlichkeit und Kundenorientierung weit hinter der Benchmark zurück.
Für ein konkretes Kostenangebot sehen wir die Markierungen in der Standard-Preisübersicht: 1,15 % netto = 1,369 % brutto. Kickbacks fallen nicht an, da nur institutionelle Tranchen eingesetzt werden.
Fazit
Vielleicht zu groß oder zu viele "ganz Reiche", um Kunden mit 4.000.000 Euro individuell und treffsicher zu beraten? Dieser Eindruck bleibt beim Blick in die Unterlagen – trotz gutem Start beim Protokoll.
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WISSENSWERTES
UBS Deutschland, Lautenschlagerstraße 23, 70173 Stuttgart, Deutschland, www.ubs.de
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Gesamtfazit: Mit insgesamt 58,3 Punkten in allen vier Wertungskategorien erreichte die UBS Deutschland AG einen Platz im weiten Feld der Gesamtwertung.