Eine runde Sache
Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG hat sich mit dem Beratungsgespräch für die Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität qualifiziert. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:
Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) gelangt direkt auf die Hitliste unserer favorisierten Banken. Das gesamte Beratungsumfeld hat uns ebenso überzeugt wie die Persönlichkeiten der Berater und auch der Anlagevorschlag. Wir sind insgesamt sicher, dass für uns eine persönliche Beratung und Betreuung die richtige Variante ist, da wir uns ansonsten wahrscheinlich in den vielen einzelnen Problemen, die mit einer Anlageentscheidung dieses Ausmaßes verbunden sind, verlieren würden.
Bewertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität
Vorbildlich: Die Frankfurter Bankgesellschaft liefert je ein Beratungsprotokoll nach dem Telefonat sowie der Beratung. Beide Schreiben sind sehr gut aufbereitet, übersichtlich und enthalten alle wichtigen Details. Erkennbar ist ebenfalls, dass Unklarheiten ausgebessert wurden. Damit besteht eine gemeinsame, vollständige und korrekte Gesprächsgrundlage für den folgenden Anlagevorschlag.
Anlagevorschlag
Auch hier arbeitet die Bank formal vollkommen korrekt und beginnt, anders als viele Wettbewerber, vorne – nämlich mit der Herleitung der notwendigen Bruttorendite für die Erreichung unseres Ziels: Mindestens das langfristige Inflationsziel der EZB in Höhe von 2% als Nettoertrag. Die Bruttorendite veranschlagt sie mit 4% p.a. Die Asset-Allokation bestimmt sie auf Basis dieses Wertes und unserer angegebenen Risikotoleranz von max. 20-30% Verlust. Ihr Vorschlag ist ein Portfolio mit einer Aktienquote von 50%, 45% Anleihen und 5% Cash-Reserve.
Für dieses Portfolio erwartet die Bank 4,08% Rendite vor Kosten und Steuern. Davon abgesehen hat die Bank sich auch mit unserem selbst erstellten ETF-Portfolio auseinandergesetzt und gibt uns dazu eine Rückmeldung, in der sie auch auf Fehler hinweist: Wir haben tatsächlich den falschen, nicht steuerbegünstigten Fonds gewählt. Gut, dass die Banker uns darauf aufmerksam machen!
Investmentansatz
Die Frankfurter Bankgesellschaft skizziert noch einmal, dass unser Risikoprofil in einem strukturierten Frageprozess ermittelt wurde und weist darauf hin, dass sie das vorgelegte Anlageprofil auf Basis unserer Bedürfnisse, Vorgaben und Wünsche ermittelt hat.
Die generelle Strategie und die Vorgaben für die Vermögensstruktur möchte sie im Vorfeld festlegen. Danach soll laufend eine kurz- und mittelfristige Über- oder Untergewichtung der verschiedenen Assetklassen je nach Marktlage erfolgen. So will man Marktchancen optimal nutzen und Risiken minimieren. Die Bankgesellschaft erläutert detailliert, wie sie bei der Gewichtung von Sektoren und Laufzeiten vorgehen und Risiken absichern will. Auch wie sie bei der Auswahl geeigneter Wertpapiere vorgeht führt sie aus. Bei der Titelauswahl sollen qualitative und quantitative Kriterien berücksichtigt werden. Auch die Wichtigkeit von Research und Risikomanagement wird betont. Letzteres soll mit Hilfe von Kennzahlen wie Sharpe Ratio und Value-at-Risk sowie einer ständigen Überprüfung und Verfeinerung der taktischen Asset-Allokation umgesetzt werden. Mögliche Schocks (etwa der Brexit mit seinen immer noch ungeklärten Modalitäten), so die Bank, könne man ggf. durch den kurzfristigen Einsatz von Derivaten steuern.
Damit liefert die Frankfurter Bankgesellschaft eine im Marktvergleich ungewöhnlich detaillierte Ausarbeitung zum Investmentansatz. Fachlich hält sie dabei ein außerordentlich hohes Niveau.
Finanzinstrumente
Der konkrete Vorschlag weicht minimal von der genannten Aktienquote von 50% ab. Aktuell sehen wir 44,8% Aktien, 47,6% Anleihen, 4% Absolute Return und einen Liquiditätsanteil von 3,6%.
Das Aktienportfolio ist gut diversifiziert und weist einen deutlichen Fokus auf Industrieländer auf. Allerdings besteht es überwiegend aus Einzeltiteln, so dass die Diversifizierung naturgemäß geringer ausfällt als bei einem ETF-Portfolio. Hauptsächlich will die Bank in europäische und US-Titel investieren. Ungewöhnlich: Anders als viele Wettbewerber hat sie Europa zunächst untergewichtet und begründet dies mit den Unwägbarkeiten des Brexit. Auch bei der Verteilung über verschiedene Branchen ist das Portfolio breit aufgestellt und weist einen leichten Fokus auf zyklische Geschäftsmodelle auf. Die Banker fokussieren zudem auf dividendenstarke Aktien, die durchschnittliche Dividendenrendite der Einzeltitel liegt bei 2,5%.
Warum Einzeltitel bevorzugt werden, erläutert das Haus nicht. Hier könnte es sich argumentativ vom Robo Advisor abgrenzen. Als Beimischung sehen wir zwei Investmentfonds mit einem Anteil von jeweils 3%.
Auf der Anleiheseite liegt der Schwerpunkt auf Unternehmensanleihen mit kurzen bis mittleren Laufzeiten. Zusätzlich finden sich Staatsanleihen von Ländern mit guter Bonität darin. Währungsseitig erfolgt eine Beimischung von USD, CHF und GBP. Die durchschnittliche Rendite des Portfolios liegt bei 1,28% bei einer Bonität im unteren Investment Grade-Bereich.
Auch hier werden überwiegend Einzeltitel verwendet, und auch hier wird diese Präferenz nicht näher begründet. Bei den Anleihen sehen wir ebenfalls zwei Investmentfonds mit jeweils 3% Anteil, zusätzlich jedoch noch einen ETF, der immerhin 10% ausmacht.
Portfolioqualität
Die Portfolioqualität ist insgesamt gut. Regional betrachtet ist im Vergleich zu unserem vom Robo Advisor erstellten Portfolio ein stärkerer Fokus auf Europa und die USA zu verzeichnen. Die Einzeltitelauswahl reduziert die Diversifikation im Vergleich zum ETF-Depot natürlich, erzielt aber dennoch eine akzeptable Risikoverteilung. Das Portfolio ist für uns passend, da es theoretisch sowohl den von uns vorgegebenen Maximalverlust einhalten sowie die erwarteten Renditeziele erreichen kann.
Stresstest
Wir erhalten einen theoretischen Stresstest zu einem vergleichbaren Mandat. Daraus geht hervor, dass dessen maximale Verlust bei -18,1% lag. Unsere Risikotoleranz wurde also auch historisch eingehalten.
Gebühren
Die Frankfurter Bankgesellschaft bietet ein überdurchschnittliches Preis-Leistungs-Verhältnis. Ihre veranschlagte all-in-fee für das vorgeschlagene Mandat liegt bei 0,9% – inklusive Umsatzsteuer.
Ganzheitlichkeit
Weiterhin punktet die Bank mit ihrer Berücksichtigung ganzheitlicher Aspekte. So führt sie aus, dass wir über länger andauernde Anwesenheiten in den USA eine Steuerpflicht generieren könnten. Auch Themen wie Risikofälle und Vorsorgevollmachten spricht sie im Vorschlag kurz an.
Fazit
Der für den gesamten Markt schwierig zu meisternde Spagat zwischen Standardisierung und Individualität ist hier außerordentlich gut gelungen. Ebenso erfolgreich meistert die Frankfurter Bankgesellschaft den Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis. Ihre theoretischen Ansätze erläutert sie sachlich und gut laienverständlich und führt dabei stets aus, wie sie diese in der Praxis ins Anlagekonzept überführt. Von der Herleitung der Rendite und Allokation, dem Eingehen auf unser ETF-Depot bis hin zum fertigen Anlagevorschlag ist in dieser Ausarbeitung vieles sehr gut gedacht und gemacht. Hier zeigt sich einmal mehr, wie wichtig ausführliche Protokolle sind: Unsere Gesamtsituation ist darin korrekt und vollständig erfasst, die Herleitung des Anlagevorschlags wird konsequent an diese Grundlage angeknüpft und somit logisch und stimmig. Wir haben nicht viel zu beanstanden, höchstens, dass das Portfolio in Sachen Diversifizierung hinter unserem ETF-Depot zurückbleibt. Dafür runden ganzheitliche Aspekte als besonderes Sahnehäubchen den Anlagevorschlag professionell ab. In der Summe sehen wir also eine sehr gute Leistung der Frankfurter Bankgesellschaft.
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Adresse
Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG
Börsenstraße 16
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Schweiz
Website: https://www.frankfurter-bankgesellschaft.com/
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