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FIDUKA Depotverwaltung GmbH | TOPS 2020: Vermögensstrategie, Portfolioqualität und Gesamtbewertung

Hohe Portfolioqualität mit deutlichen Schwächen bei der Strategie

Im Anlagevorschlag von FIDUKA halten sich Licht und Schatten etwa die Waage. Mit verschiedenen Varianten fürs Aktienportfolio und dem Einsatz von Elementen aus der Portfoliotheorie punktet das Haus, leistet sich aber einige Schnitzer an wichtigen anderen Stellen, u.a. der Kostentransparenz.

Die FIDUKA Depotverwaltung GmbH hat sich mit dem Beratungsgespräch für die Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität qualifiziert. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:

Wir erleben ein überdurchschnittliches Gespräch mit einem Berater, von dem wir uns als Kunde ernst genommen fühlen. Im Nachgang zum Gespräch hätten wir uns ein etwas verbindlicheres Vorgehen gewünscht. So ist es uns überlassen, den Kontakt zum Berater aufzunehmen. Daher landet Fiduka auf unserer Hitliste vorn, aber nicht auf dem Spitzenplatz.

Bewertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität

Die FIDUKA Depotverwaltung GmbH legt keine separaten Protokolle vor, weder nach dem Erstgespräch am Telefon, noch nach der Beratung.

Anlagevorschlag

Eine Herleitung der Asset-Allokation gibt es im Anlagevorschlag nicht. Stattdessen werden wir nach etlichen Informationen zum Haus ohne jegliche Erläuterungen, warum die Bank die vorgeschlagene Struktur für die richtige hält, direkt mit einer Aufteilung konfrontiert. Konkret soll unser Portfolio eine Aktienquote von 64% enthalten. 35% stellen Anleihen, dazu sollen wir 1% als Liquiditätsreserve vorhalten.

Finanzinstrumente

Obwohl die FIDUKA-Banker zuvor noch ausführlich beschrieben haben, dass die Aktienseite mithilfe von ETF abgebildet werden soll, sehen wir auch eine Vielzahl von Einzeltiteln im Portfolio. Diese sind gleich gewichtet; regional liegt der Schwerpunkt auf EU- und US-Titeln. Nach Branchen überwiegen Konsumgüter, Finanzdienstleistungen und Technologie.

Bei den Aktien sehen wir jedoch zusätzlich einen alternativen Anlagevorschlag, der tatsächlich nur ETF enthält. Hier sind wiederum die verwendeten ETF alle gleich gewichtet. Das Portfolio wird über Value, Dividenden, Small Caps und Schwellenländer-Faktoren aufgestellt. Zudem wollen die Banker Standardwerte und Sonderthemen wie Real Estate und Energy beimischen.

Portfolioqualität

Der Alternativvorschlag ist aus unserer Sicht aufgrund der höheren Diversifizierung deutlich besser aufgestellt. Das Anleiheportfolio ist bei beiden Varianten identisch und mit Einzeltiteln, aktiven Fonds sowie ETF auf Unternehmensanleihen bestückt. Was uns fehlt: Hinweise zur Bonität der Emittenten werden keine gegeben.

Das erste Portfolio mit den Einzeltiteln hatte dagegen beispielsweise Apple und Microsoft stark gewichtet, ähnlich wie der deutlich breiter anlegende MSCI World. Die Betonung der beiden wissenschaftlichen Faktoren Value und Small-Cap ist ein deutlicher Mehrwert gegenüber unserem eigenen Portfolio.

Keine richtige Absicherung erkennbar

Schwächen gibt es trotzdem: Echte Gegenpositionen zur Absicherung im Fall eines Crashs, wie etwa Staatsanleihen bester Bonität oder Gold wurden außen vor gelassen. Das ist gewagt, denn auch Unternehmensanleihen geraten schnell unter Druck, wenn es an den Börsen stürmischer wird.

Stresstest

FIDUKA liefert eine Szenarioanalyse mit, die mögliche Aktienkursentwicklungen von -20% bis +20 % zeigt. Wir sehen also ein worst case-Szenario, bei dem unser Portfolio einen Gesamtverlust von 77.000 Euro bzw. -10,21% erleiden würde. Das steht im Einklang mit unserer erklärten Verlusttoleranz.

Allerdings lässt das Szenario mögliche Kursverluste auf der Anleiheseite außen vor, so dass das Bild unseres Ermessens nach unvollständig bleibt. Zudem haben wir auch schon stärkere Kursverluste gesehen. Diese Tatsache in Verbindung mit dem Fehlen von Bausteinen mit höherer Sicherheit würde uns nicht unbedingt immer ruhig schlafen lassen.

Gebühren

Die Kostenaufstellung ist nicht unbedingt leicht zu lesen. Als Honorar veranschlagt FIDUKA jährlich zunächst günstige 0,65% des verwalteten Vermögens. Dazu kommen aber 6,5% der erreichten Jahresperformance, dies allerdings wiederum nur, wenn das Vermögen alle bisherigen Höchststände übersteigt (High Watermark). Die gesetzliche Mehrwertsteuer kommt noch hinzu.  Werden individuelle Nachhaltigkeitsfilter angewendet – im Angebot ist das nicht der Fall – erhöht sich die fixe Verwaltungsgebühr um 0,2% p.a.. Die Kosten der Depotbank, die auch einzusetzen ist, werden erst gar nicht angegeben. Da ist die Kostentransparenz bei Wettbewerbern, die stattdessen eine inzwischen meist übliche all-in-fee angeben, deutlich höher.

Fazit

Die FIDUKA Depotverwaltung GmbH zeigt im Vorschlag die Bandbreite ihrer Leistungen ohne Nachhaltigkeitsfilter. Bei den Aktien bietet sie zwei Varianten an, wobei das reine ETF-Portfolio breiter aufgestellt ist und daher mehr überzeugt. Die Betonung von Renditefaktoren wie Value und Small Caps entspricht dem aktuellen Stand der Portfoliotheorie – gut! Damit kann das Haus punkten. Leider fehlt es an Details für eine ethisch saubere Geldanlage fehlen und an einer stringenten Herleitung des Vorschlags auf Basis unserer Zielvorgaben. Auch die Kostenseite bleibt intransparent, denn wir sehen nicht, was wir bei einzelnen Jahresergebnissen wirklich an die Depotverwaltung zahlen. Das schmälert die Gesamtleistung. Dem Vorschlag mangelt es zudem an Individualität, wodurch die Überzeugungskraft besonders in der Kategorie Vermögensstrategie fehlt.

Adresse

FIDUKA Depotverwaltung GmbH
Kaufingerstraße 12
80331 München
Deutschland

Website: https://www.fiduka.com/home.html

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Fazit: Die FIDUKA macht uns mit ihrer Beratung viel Freude, mit der Qualität des für den Kunden zusammengestellten Portfolios ein wenig, doch bei der Vermögensstrategie und der Transparenz kommen uns dann die tränen. Schade. Das ist nach unseren Kriterien nur ein Platz im weiten Feld der Vermögensmanager.
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